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Zum Thema Religion...Interessiert mich recht wenig...Wer an irgendwas glaubt, hatts aber leichter ^^ Mehr Hoffnung und mehr "Antworten". |
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jeder glaubt an "irgendwas" selbst wenn du nicht an Gott glaubst, glaubst du halt an die wissenschaft, egal wie du es drehst du glaubst immer an irgendwas
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#3
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Okay dann formulier ich das anders -.- Wer an eine höhere unkontrollierbare aber kontrollierende Macht glaubt
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#4
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@Martina: Also Luschenkram ist wohl irgendwie das falsche Wort. Ich finde, dass du fundiert argumentierst und damit wertest du deine Beiträge ab.
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Mein Filmblick:
jensschlueter.org Geändert von Ejup Bayrami (03-12-2007 um 21:09 Uhr). |
#5
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![]() Geändert von sonne92 (03-12-2007 um 22:00 Uhr). |
#6
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#7
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So, nun will ich mal wieder ein wenig weiter schreiben.
Eigentlich hatte ich gestern bereits ein halbes Traktat verfasst. Dummerweise war ich so ungeschickt und unterließ es, mein Geschreibsel vorher mal zu speichern, obwohl ich dran gedacht habe... Ich bekam dann nach dem Klick auf den Button „Antworten“ sie Meldung, ich sei nicht mehr eingeloggt und ein Klick auf den „Zurück-Button“ im Browser offenbarte mir dann, dass nichts mehr in der Ablage gespeichert war... Also, noch einmal von vorn. (Diesmal nehme ich den kleinen Umweg über Word) :P Zitat:
Zitat:
Das Johannesevangelium macht deutlich, dass Gott und Jesus wesensgleich sind. Zitat:
Wie kann ein Mensch es sich anmaßen, über andere Menschen zu urteilen? Und dann noch eine Entscheidung zu fällen, die allein Gottes Entscheidung ist, grenzt beinahe schon an Gotteslästerung. Aber die fundamentalen Christen sehen das eben anders und sie sehen vor allen Dingen diesen Konflikt nicht. Wahrscheinlich wären sie beleidigt, wenn man ihnen das vorwerfen würde. Ich tue mich sehr schwer damit, das nachvollziehen zu können, aber es ist ja nun einmal so. Zitat:
Dieses Bedürfnis, die Welt verstehen zu wollen ist aber eher unzureichend zu befriedigen. Kein Philosoph hat es geschafft, die Welt vollständig zu erklären und es ist ja auch utopisch anzunehmen, dass die Naturwissenschaften einmal alles erklären können. Um es mit den Worten Sokrates zu sagen: „Ich weiß, dass ich nicht weiß.“ Ich kann verstehen und erklären, bin mir dessen bewusst, aber je mehr ich weiß, umso mehr wird mir gewahr, dass ich nicht alles verstehen und erklären kann. Und hier setzen fundamentalistische Weltbilder an: Sie ermöglichen, die Welt auf relativ einfache Weise zu erklären. Dadurch geben sie dem Betreffenden Hoffnung. Was er aber nicht bemerkt, oder auch einfach nur nicht bemerken will, ist, dass sich daraus massive Probleme für die Menschheit insgesamt ergeben. Verabsolutiere ich mein „Wissen“, indem ich andere Meinungen nicht mehr zulasse, erzeugt das Leid. Vielleicht zunächst erst einmal nicht auf der physischen Ebene, aber doch auf der psychischen. Wir können uns einmal zurück besinnen auf die Zeit des Dritten Reichs: Die in Deutschland lebenden Juden waren allesamt Deutsche, die sich lediglich durch ihre praktizierte Religion von anderen Deutschen unterschieden. Sie waren vollkommen integriert, man nahm sie gar nicht als Fremde wahr. Es fand dann ein Umdenken statt, vorangetrieben durch die Nationalsozialisten. Man wurde sich bewusst, dass diese Menschen anders waren. Man nahm sie als „anders“ wahr. Und plötzlich wurden sie fremd und etwas das fremd ist, wird häufig zur Gefahr. Genau das passiert heute auch wieder mit dem Islam und vor allen Dingen bei den evangelischen Christen (in erster Linie bei den evangelischen Freikirchlern). Die Angst davor, der Islam könne die westliche Welt „überrollen“ ist vorhanden und wird natürlich begünstigt durch die Präsenz von islamistischen Terroranschlägen auf der Welt. Es entsteht ein vollkommen ver-rücktes Bild vom Glauben und der Religion und wir müssen sehr gut aufpassen, dass sich daraus nicht ein noch größerer Konflikt entwickelt als der, den wir im Moment ohnehin schon haben. Und um noch einmal auf dein Beispiel in der Biologie zurückzukommen: In den Augen der fundamentalen Christen wäre es ja tatsächlich gut und richtig, wenn alle andersgläubigen Menschen „ausgerottet“ wären. Dann gäbe es nur noch den einen Glauben und alle Menschen wären „erlöst“. Das würde natürlich so niemand zugeben und davon würde sich jeder Christ distanzieren. Deshalb tröstet man sich darüber hinweg, dass „die anderen“ alle in die Hölle kommen. Zitat:
Mit Identitätsstiftung soll eigentlich auch nur beschrieben werden, was durch die Abgrenzung von anderen Gruppen ermöglicht wird. Man schreibt heute dem Wort Identität positive Eigenschaften zu, weshalb du dich dagegen sträubst, den Begriff hier zu verwenden, vermute ich. Aber Identität ist hier ohne Wertung zu verstehen. Ein Beispiel macht es vielleicht deutlicher: Stell dir vor, du gehst in ein anderes Land, weil dich der Beruf dorthin verschlagen hat. Du kannst die Sprache noch nicht richtig und fühlst dich dort ziemlich fremd. Dann begegnest du einem anderen deutschen Ehepaar, das bereits vor einiger Zeit ebenfalls in dieses Land gekommen ist. Du wirst dich sofort mit ihnen gut verstehen und wahrscheinlich mehr Zeit mit diesem Ehepaar verbringen, da sie dir weit weniger fremd sind, als die anderen Menschen, die in diesem Land leben. Du findest deine Identität bei diesen Menschen wieder. Gleichzeitig definierst du dich über diese Menschen. Du gehörst irgendwie dazu. Zu den heimischen Menschen gehörst du aber weit weniger dazu, du grenzt dich ab. Dadurch wird dir aber auch wieder gewahr, wie deine Identität ist. Die Fundamentalisten stiften durch ihren Glauben ebenfalls eine Gemeinschaft. Und durch die Abgrenzung werden sie ihrer eigenen Identität bewusst: Wir sind anders. Gleich geht's weiter...
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#8
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...Fortsetzung:
Ich bin vor einiger Zeit mal mit einem netten (und gutaussehenden) Mädel ins Gespräch gekommen. Es stellte sich nach kurzer Zeit heraus, dass sie Mitglied einer evangelischen freikirchlichen Gemeinde ist und das Gespräch driftete sehr schnell in die Richtung, dass sie meinen Glauben „überprüfte“, was ich als ausgesprochen unangenehm empfand (obwohl sie mir zunächst sehr sympathisch war). Nach einiger Zeit entstand dann ein noch unangenehmeres betretenes Schweigen, weil wir wohl beide bemerkten, dass wir nicht auf den gleichen Nenner kamen und damit hatte sich die Begegnung dann auch erledigt. Ich glaube, was deutlich wird ist, dass man sich durch die Zugehörigkeit zu einer solchen Gruppe sehr stark von anderen Menschen abgrenzt. Dadurch schafft man Identität, weil man weiß, wo man steht, erreicht dann aber natürlich keinen Konsens mehr. Das muss man ja nicht nur im Zusammenhang mit Religion so sehen, das gilt ja eben auch für andere Gruppierungen und macht das Wesen des Menschen aus. Die Frage ist aber immer, wie flexibel man mit seiner Ansicht ist und ob man neben seiner eigenen Identität andere Identitäten einfach sein lassen kann. Zitat:
![]() Das Problem der Fundamentalchristen ist aber, dass sie alles so verstehen, wie sie es verstehen wollen. Es werden Texte der Bibel aus ihrem Kontext genommen, einige werden interpretiert und gedeutet, andere so als die reine Wahrheit angenommen wie sie sind. Und das kann man letztlich auch gar nicht richtig kritisieren, da sie ja ihre eigene Meinung für die einzig richtige erachten. Und was die Selektion von Bibelstellen angeht, sind die fundamentalen Christen auch recht extrem, denn z. B. liegen bei diversen Veranstaltungen immer nur „halbe Bibeln“ aus: Nämlich nur das Neue Testament, was mir von Anfang an sehr suspekt war. Mir scheint, dass ihr Verständnis ist, dass das NT in weiten Teilen das AT abgelöst hat. Und das darf man absolut nicht so sehen, denn dann geht die komplette Entwicklung, alles geschichtliche der Texte verloren. Zitat:
![]() Und zum Abschluss möchte ich noch einmal Stellung zu meinem literarischen „Lieblingswerk“ Harry Potter nehmen. ![]() Zitat:
Zitat:
Was macht denn ein Schimpfwort aus? Wenn ich zu jemandem sage: „Hallo Neger“, wird das sicher zu einem Konflikt führen. Wenn ich dann erkläre, dass ich das Wort nicht als Schimpfwort erachte, wird der andere mich bestimmt immer noch nicht verstehen. Wenn ich doch weiß, dass ein bestimmtes Wort in gewissen Kreisen zur Diskriminierung verwendet wird, unterlasse ich ganz einfach die Verwendung des Begriffs. Das tun die „Guten“ in den Romanen aber nicht!
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