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  #1  
Alt 27-09-2006, 10:01
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habe alles mal durchgelesen, ausser den endlosenlangen Text von m1a22 - der ist meiner Meinung nach viel zu lang für ein Forum.

Wir hatten ja letztes Wochenende in der Schweiz eine Abstimmung (genauer gesagt sogar 2) über Ausländer- und Asylfragen. Rund 70 % der Schweizer haben bei einer aussergewöhnlich hohen Stimmbeteiligung die Verschärfung zugestimmt. Aber in der ausländische Presse wurde vieles falsch dargestellt, es wurde z.B. gesagt, dass Personen welche innert 48 Stunden keine Dokumente (Pass etc.) vorweisen können zurückgeschickt werden - das ist nicht korrekt! Wer in 48 Stunden keine Dokumente vorweisen kann oder will UND dies nicht ausreichend begründen kann, bei dem wird das Asylgesuch nicht geprüft. Wer also eine gute Begründung hat (und da gibt es viele), bei dem wird auf das Asylverfahren eingegangen.

Was ich damit sagen will, vielfach hört man nur die Hälfte und zieht daraus seine (falschen) Schlüsse. Bei dem ganzen Islam-Thema ist es ähnlich, man hört nur die kleine Minderheit der radikalen Moslems und ihre unmöglichen Forderungen und übersieht, dass der absolut grösste Teil der Moslems integriert sind. Wenn man dann wieder pauschalisiert hilft man nur den Radikalen - diese Problematik wird auch ganz aktuell vom US Geheimdienst untermauert der sagt, dass der Irak-Krieg terroristische Kräfte in der islamischen Welt gestärkt hat.
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  #2  
Alt 27-09-2006, 11:06
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Zitat:
Zitat von raptorsf

Wir hatten ja letztes Wochenende in der Schweiz eine Abstimmung (genauer gesagt sogar 2) über Ausländer- und Asylfragen. Rund 70 % der Schweizer haben bei einer aussergewöhnlich hohen Stimmbeteiligung die Verschärfung zugestimmt. Aber in der ausländische Presse wurde vieles falsch dargestellt, es wurde z.B. gesagt, dass Personen welche innert 48 Stunden keine Dokumente (Pass etc.) vorweisen können zurückgeschickt werden - das ist nicht korrekt! Wer in 48 Stunden keine Dokumente vorweisen kann oder will UND dies nicht ausreichend begründen kann, bei dem wird das Asylgesuch nicht geprüft. Wer also eine gute Begründung hat (und da gibt es viele), bei dem wird auf das Asylverfahren eingegangen.
Nach allem, was ich über das Thema mitbekommen habe, soll diese Abstimmung eigentlich überflüssig gewesen sein.

Selbst die bestehenden Gesetze in der Schweiz, sollen so gut wie nie ausgeschöpft worden sein.

Warum diese dann aber trotzdem verschärft wurden, soll nicht ganz nachvollziehbar sein.





Aktuell kann man sich mit dem neuesten "Glaubensproblem" und der Tolenanz hier beschäftigen.
Quelle

Auch am Ende des Beitrages sind ganz interessante Links dazu.

Geändert von RoteZora (27-09-2006 um 20:20 Uhr).
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  #3  
Alt 27-09-2006, 11:30
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@ germane45: Du hast das schon ganz richtig verstanden. Grundsätzlich ist es ja vielfach so, dass neue Gesetze meistens gar nichts bringen sondern dies nur Symptom-Bekämpfung ist wodurch sich ein paar Leute (speziell Politiker) profilieren können. Es würde in fast allen Fällen ausreichen, wenn die bestehenden Gesetze nur konsequent umgesetzt würden.

Problematisch wird es aber dann, wenn die Regierung (bei uns zur Zeit der Bundesrat Blocher) den Gerichten vorschreiben will, wie sie ihren Job zu tun haben - in dem Fall eben Verschärfung. Aber ich merke schon, ich gleite vom eigentlichen Thema ab...


Habe mittlerweilen mal so 80 % des Textes von m1a22 gelesen. Auch ich bin der Meinung, dass sich Deutschland viel mehr in globale, politisch Weltgeschehen eingreiffen kann oder sogar soll! Das ganze Gezettere wegen der "Erbschande 2.WK" ist glaub wirklich nur in Deutschland noch ein Thema.

Mir persönlich wäre es auf jeden Fall lieber, wenn Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien (und andere europäischen Staaten - oder auch wirklich grosse Länder wie Australien oder Kanada) in der Weltpolitik präsenter werden. Ansonsten diktieren immer die selben paar Länder das Weltgeschehen - China (immer mehr), Iran (sehr aktuell), Russland (immer weniger) und natürlich immer die USA.
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  #4  
Alt 27-09-2006, 11:53
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Zitat:
habe alles mal durchgelesen, ausser den endlosenlangen Text von m1a22 - der ist meiner Meinung nach viel zu lang für ein Forum.
Der ist im Prinzip sogar noch zu kurz, weil nicht alle Aspekte beleuchtet wurden.

Äh, und ein Plädoyer für eine neue Weltpolitik ist er nicht, da hast du den Text falsch verstanden. Da leg ich mal großen Protest ein, hier gehts nur um diese Toleranzfrage.
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Die 1.Liga 08/09 steht an:
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Geändert von m1a22 (27-09-2006 um 12:05 Uhr).
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  #5  
Alt 27-09-2006, 12:36
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Ja ja, grüß dich Stammtisch, hier sind wie wieder mal.

Ich will mich kurz fassen:

1. Ich stimme raptorsf in so gut wie allen Belangen zu.

2. Dass bei "Multikulti" (inzwischen ja ein Stammtisch-Lieblingsbegriff) fremde Kulturen höhergestellt werden, damit man diese auch schätzt und damit letztendlich die eigene zu kurz kommt ist absoluter Blödsinn. Sorry, aber das ist Paranoia verkappter Deutschtümler. Multikulturelle Gesellschaft meint eine Gesellschaft in der mehrere Kulturen gleichberechtigt nebeneinander existieren. Ich glaube das scheitert daran, dass die meisten nicht vorhaben, andere Kulturen als gleichwertig zu akzeptieren, sei es aus Überzeugung, sei es aus Xenophobie oder einfach Paranoia.

3. Dass die Deutschen heute noch unter der Erbsünde des Nationalsozialismus leiden und keine Art von gesunden Patriotismus ausleben können, halte ich für einen nationalen Mythos. Sorry, aber ich denke schon die Fußball-WM hat das Gegenteil bewiesen. Das einzige, was als Nachhall dieser Zeit weiterlebt, ist, dass die Deutschen ihrem eigenen Patriotismus gegenüber sehr skeptisch sind, was ich nicht für was Schlechtes halte.

4. Integration scheitert sehr oft daran, dass man die Ausländer nicht integrieren will. Gilt nicht für alle, aber für viele.


Lösungsvorschlag gefällig?
Sich endlich mal aufrichtig versuchen, den gemäßigten, liberalen Moslems anzunähern und sich mit denen gegen die radikalen Fundamentalisten zu verbünden. Gebt den gemäßigten eine Pattform für die Öffentlichkeit.

Zitat:
Zitat von Friedrich II. in einem Brief von 1740
Alle Religionen seindt gleich und guht, wan nuhr die Leute, so sie profesieren, erliche Leute seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land pöbplieren, so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen.
That's the spirit. Wieso sonst funktionierte die Einwanderung in den USA so blendend? Weil die Leute viel mehr willkommen geheißen wurden. Sobald man in den USA war und Staatsbürger, war man Amerikaner, egal woher man kam. Ist heute zum Teil etwas anders geworden.
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  #6  
Alt 28-09-2006, 12:31
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Das Stammtisch Thema finde ich zu interessant, als das es zu weit aus dem Augenwinkel verschwindet.

Zitiere ich einfach mal dich(Auszugsweise)

Zitat:
Zitat von raptorsf
Mir persönlich wäre es auf jeden Fall lieber, wenn Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien (und andere europäischen Staaten - oder auch wirklich grosse Länder wie Australien oder Kanada) in der Weltpolitik präsenter werden.
Ich bin schon der Ansicht, das Deutschland sich sehr stark in die Weltpolitik einbringt.
Zumindest in den letzten Jahren.

Angefangen mit Afghanistan.
Die Wahlen in Afrika, und jetzt geht die Marine in den Nahen Osten.
Nur um mal 3 Beispiele zu nennen.

Der Hintergedanke ist dabei aber aus meiner persönlichen Sicht, ein ständiger Sitz im Weltsicherheitsrat und keine selbstlose Handlung.

Aber der erste Schritt, uns als Weltpolizei einzusetzen ist getan.
Gefallen tut mir das aber nicht unbedingt in diesem Umfang.



Um aber nochmal auf das Thema Islam zurückzukommen..........

Zitat:
Zitat von PJ
4. Integration scheitert sehr oft daran, dass man die Ausländer nicht integrieren will.
Es liegt aber auch leider sehr oft daran, das unserer deutsches Wertesystem, welches sich durch das Grundgesetz defieniert, nicht anerkannt wird.

Als Beispiel kann man da z.B. Ehrenmorde oder Zwangsverheiratung nehmen.

Das ist immer noch allgemeine Praxis.

Der Islam, sowie auch die katholische Kirche erhalten ihre Vorgaben, um das mal so zu nennen ja aus dem benachbarten Ausland.

Auch wird von dort, und nur von dort zur Gewalt aufgerufen.
Das ganze wird dann nur hier umgesetzt.

Würden die Glaubensführer hier im Lande zur Gewalt aufrufen, wären die ganz schnell im Knast verschwunden.

Der Islamische Staat deckt diese Aufrufer zur Gewalt auch noch.


Zitat:
Zitat von PJ
Gebt den gemäßigten eine Pattform für die Öffentlichkeit.
Wie sollte die aber aussehen?
Würde ich begrüssen.

Ich freue mich auf die Widerlegung meiner engstirnigen Sichtweise.
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  #7  
Alt 28-09-2006, 13:01
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In der Schweiz ist ja das ganze zur Zeit auch ein riesen Thema - vor allem wegen den Bauvorhaben von Minaretts.

Auch gibts es ja Eltern (speziell Väter), die ihre Töchter z.B. nicht mehr in den Schwimmunterricht schicken weil das gegen den Islam verstossen soll. Zu dem Thema wurde eine Rektorin einer Schweizer-Schule befragt - die hat eine ganz gute Massnahme dagegen: Sie lädt die Eltern zu sich in die Schule ein und gibt den Eltern den Koran (die hat neben der Bibel auch den Koran). Und dann sagt sie, zeigt mir bitte die Stelle im Koran die sowas verbietet!

Es gibt keine Stelle im Koran die sowas vorschreibt! Auch Zwangsheirat, Ehrenmord etc. gibts da nicht.

JEDER (egal ob Moslem, Christ, Jude, Buddhist, Atheist oder sonstwas) der in ein Land reist muss die dortigen Gesetze und natürlich die Verfassung vollumfänglich einhalten! Darüber muss gar nicht diskutiert werden - Schulpflicht gilt auch für alle - deswegen sollte man über solche Sachen mit Eltern etc. gar nicht diskutieren und ansonsten Zwangsmassnahmen (gegen die Eltern und für die Kinder) vornehmen. Aber das machen ja nicht nur Moslems, sondern vermehrt immer mehr verblendede Christen die das Gefühl haben, dass sie (die Eltern) die Kinder besser lehren können als die Schule. Gegen sowas muss man einfach energisch vorgehen, da kriege ich einen dicken Hals (sah vor kurzm auf Spiegel TV so eine Reportage).
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  #8  
Alt 28-09-2006, 13:05
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Das mit dem deutschen Engagement stimmt schon. Das Ziel eines ständigen Sitzes im Sicherheitsrats ist allerdings illusorisch und nichts als Ego-Trip. Das sollte die deutsche Außenpolitik sich aus dem Kopf schlagen, sonst ist man nachher nur enttäuscht.

Natürlich gibt es immer solche, die sich mit westlichen Werten nicht identifizieren wollen und diesen zuwiderhandeln. Aber grad so Sachen wie Ehrenmorde und Zwangsverheiratung haben nichts mit Islam zu tun, sondern mehr mit der Kultur, aus der die Leute stammen. In den meisten Fällen sind das Familien, die aus eher ländlichen Gegenden Anatoliens kommen. Gegen solche Leute und Praktiken muss natürlich schärfstens vorgegangen werden, das ist ja in der Türkei nicht anders.Die müssen bestraft werden, wie auch "Einheimische", die dem Wertesystem auf illegale Weise zuwiderhandeln, bestraft werden.

Diese 1. deutsche Islamkonferenz vor kurzem fand ich schon mal eine sehr guten Anfang. So eine Zusammenarbeit ist nur zu begrüßen. Besonders die Ansätze mit Deutsch als Sprache bei der Predigt und den islamischen Religionsunterricht an Schulen halte ich für einen Schritt in die richtige Richtung.
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  #9  
Alt 28-09-2006, 13:58
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Zitat:
Zitat von Psycho Joker
Aber grad so Sachen wie Ehrenmorde und Zwangsverheiratung haben nichts mit Islam zu tun, sondern mehr mit der Kultur, aus der die Leute stammen. In den meisten Fällen sind das Familien, die aus eher ländlichen Gegenden Anatoliens kommen.



Diese 1. deutsche Islamkonferenz vor kurzem fand ich schon mal eine sehr guten Anfang. So eine Zusammenarbeit ist nur zu begrüßen. Besonders die Ansätze mit Deutsch als Sprache bei der Predigt und den islamischen Religionsunterricht an Schulen halte ich für einen Schritt in die richtige Richtung.
Ich möchte einfach deinen Text etwas auseinanderziehen, um nicht einzeln darauf einzugehen.

Ich würde den Islam und die jeweilige Kultur des Landes nicht zu weit auseinander dividieren.

Der Islam hat aus meiner Sicht mehr Einfluss auf die jeweilige Politik des Landes, wie es in einer Demokratie wünschenswert ist.

Auch wird die Strafverfolgung gerade bei solchen Straftaten eher halbherzig verfolgt.


Was den Religionsunterricht angeht, habe ich heute Früh eine Sendung zu diesem aktuellen Thema gesehen.(Toleranz)
Hart aber Fair

Dort wurde u.a. aufgezeigt, das zum Unterricht das Thema Ethik auf kosten des Relogionsunterricht mehr wert gelegt wird.

Dieser wird für die Schüler nur noch zusätzlich angeboten.
Natürlich in deren Freizeit.

Aber welcher Schüler setzt sich nach den Pflichtstunden freiwillig noch in die Klasse.

Das ist aber wohl noch nicht gägngige Praxis.
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  #10  
Alt 28-09-2006, 14:19
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Zitat von PJ
2. Dass bei "Multikulti" (inzwischen ja ein Stammtisch-Lieblingsbegriff) fremde Kulturen höhergestellt werden, damit man diese auch schätzt und damit letztendlich die eigene zu kurz kommt ist absoluter Blödsinn. Sorry, aber das ist Paranoia verkappter Deutschtümler. Multikulturelle Gesellschaft meint eine Gesellschaft in der mehrere Kulturen gleichberechtigt nebeneinander existieren. Ich glaube das scheitert daran, dass die meisten nicht vorhaben, andere Kulturen als gleichwertig zu akzeptieren, sei es aus Überzeugung, sei es aus Xenophobie oder einfach Paranoia.
Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich weiß aus Erfahrung, dass "Multikulti" genauso funktionieren wie scheitern kann. Die Sache mit dem Höherstellen hab ich mir auch ned ausgedacht sondern ist Gang und Gäbe in einigen Gemeinden (Katholische Kirche). Das sind übrigens die gleichen bei denen "die Gemeinde" unter falscher Vorstellung von Weltoffenheit erst mal eine eigene Liturgie einführt und in denen die "Alteingesessenen"(nenn ich jetzt mal so) Neuankömmlinge (=alle die nicht aus einem Umkreis von 5 km stammen) oder Familien von Behinderten kategorisch ausschließen. Okay, das ist schon fast ein anderes Thema.
Multikulti kann auch funktionieren, sobald die Leute einen Blick aufeinander riskieren, zum Beispiel bei einem Elternstammtisch. Dadurch etabliert sich ein Miteinander bei dem sowohl Eltern- als auch Kindergeneration ein Verständniss zu einander entwickeln, so dass auf einmal Moslems ab und zu im Katholischen Unterricht drin sitzen weil das vielleicht auch interessant ist. Wichtig ist eben zu versuchen aufeinander zuzugehen.
Wird allerdings schwierig wenn der Prediger die Eltern vor allem was Deutsch ist warnt, was nun mal auch vorkommt. Auch wenn das ganze wenig mit Islam zu tun hat.

Ich hab in der Hinsicht kurz vorm Abitur ein sehr interessantes Gespräch mit einer Mitschülerin geführt. Seit ihre Eltern aufgrund von Arbeitsunfähigkeit (nach einem Arbeitsunfall!) zuhause sind, wird munter Religion mit Tradition gemischt, die Tradition wird zur Religion. Interessanterweise ist ihre Mutter eigentlich Deutsch und zum Islam übergetreten, und eigentlich die die hinter Einhaltung aller Traditionen ist.
Nach meiner Mitschülerin (die zwar gläubig ist, aber nicht diese Linie mit fahren will) ist das ganze darauf zurück zu führen, dass ihre Eltern zu wenig Kontakt zu anderen Leuten haben, zum Beispiel im Beruf.

Natürlich müssen wir Tolerant sein, schließlich haben wir das Zeitalter der Aufklärung hinter uns! Bildung und Verstand ersetzen das pure Hinterherrennen nach dem was irgendjemand in den Glauben hineininterpretiert. Die Kirche hat da im übrigen nichts dagegen, weil man dadurch ja von selbst drauf kommt, dass Gott logischerweise existieren muss...Nur die Aufklärung hat nicht in allen Teilen der Welt gewütet, sollte man wissen. Dadurch entstand wohl das Thema mit dem wir uns beschäftigen: Wir messen mit zweierlei Maß, wo wir es nicht sollten: Der Islam fordert von uns Toleranz und zwar an manchen Stellen so viel, dass es eigentlich mehr als weh tun müsste. Im Gegenzug passiert nichts.
Deswegen stimme ich PJ vollkommen zu, dass die Konferenz mit Sicherheit ein Schritt in die richtige Richtung ist. Und finde es ungerecht, dass jetzt Verbände auch noch ihre nichbeteiligung beklagen.
€dit: Ein Ethikunterricht der alle Religionen vollkommen aussenstehend betrachtet wäre für das zusammenleben wesentlich sinnvoller als wenn jeder hauptsächlich nur das verständniss für seine eigene Religion eingetrichtert bekommt.

Was Außenpolitik an geht: Ich fände es wichtig, dass sich Deutschland bzw. die Regierung aktiver in die EU-Politik einbringt und unsere Interessen so durchsetzt wie andere Länder, im Moment wird nur viel finanziert und umgesetzt was die Bürokraten beschlossen haben. Was beispielsweise mit Agrarsubventionen abgeht sollte kein Dauerzustand bleiben, aber das ist ein anderes Thema.
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Nach der GetBoinked5 von [Unbekannt]: "Ich hab aus Gewohnheit und Versehen zu meiner Freundin gesagt: Thekenschlampe bring mir noch n Bier"

Geändert von Bernd_XP (28-09-2006 um 14:22 Uhr).
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