#17
|
|||
|
|||
Zum Thema Katastrophenschutz und Pflichtjahr: keine schlechte Idee. Aber es ist wohl utopisch zu glauben, daß das jemals gemacht wird ... also gehen wir lieber von Status Quo aus, denn den kennen wir.
Um hier mal unseren Gesetzestext und damit die Befugnisse des Bundesheeres zu erörtern ein Auszug aus dem §2 Absatz 1, Wehrgesetz 2001 Zitat:
Zitat:
@omega79: Zitat:
Staaten wie Pakistan, Indien und andere können Interkontinentalraketen in wenigen Jahren besitzen. China hat bereits welche, ebenso wie die USA und Rußland. Das ganze geht natürlich vom unwahrscheinlichen Fall eines globalen Atomkrieges aus, einem denkbar schlechten Szenario ... Die militärische Landesverteidigung, die ich anspreche richtet sich eher an einen Angriff gegen Europa mit konventionellen Mitteln. Oder aber ein Krieg an Europas Grenzen. Weiters: Europas Interessen werden nunmal nicht mehr nur in Europa vertreten, sondern global. Euer Verteidigungsminister brachte das auf einen Punkt: "Deutschland wird am Hindukusch verteidigt". Damit hat er Recht. Die Amis wissen das ganz genau und versuchen mit militärischen Mitteln ihre wirtschaftliche Macht zu stärken bzw. zu erhalten. Europa muß auch lernen seine Interessen zu verteidigen. Das bedeutet nicht unbedingt den Einsatz von Waffengewalt gegen irgendwelche Staaten, es kann sich hierbei um humanitäre Einsätze handeln. Einsätze, die Regionen stabilisieren, Menschen dazu bewegen in ihre Heimat zurückzukehren und wieder aufzubauen. Ganz ähnlich wie Ende des zweiten Weltkrieges. Wir waren auch besetzt, heute sind wir wirtschaftlich stark. Es sind solche Einsätze, die sich langfristig bezahlt machen und Europa sicher einen besseren Ruf bringen werden als ihn die USA im Moment haben. Damit wird natürlich dann auch die Wirtschaft Europas gestärkt. Du siehst also, ein Heer ist weit wichtiger als man glauben mag, selbst wenn es sich um keinen Krieg oder keine direkte Bedrohung handelt. ad Berufsheer: Da gibt es einige Nachteile. a) Kostet mehr ... es gibt keine Grundwehrdiener mehr, die um einen Hungerlohn arbeiten müssen ![]() Ein sehr großer Teil der Berufssoldaten entscheidet sich erst mit dem Grundwehrdienst oder danach Berufssoldat werden zu wollen. Hier müssen also andere Möglichkeiten gefunden werden, Personal zu werben. Bleibt also nur die Erhöhung der Besoldung. Ein US-Soldat verdient in etwa 3x so viel wie ein BW-Soldat bei Auslandsverwendung und gleichem/ähnlichen Rang/Fachgebiet! Ihr könnt euch also ungefähr die Werte vorstellen an die ich hier denke. Frankreich, Spanien und alle anderen Länder die auf Berufsheer umgestiegen sind haben massive Probleme bei der Nachwuchsgewinnung b) Ansehen in der Bevölkerung. Wir sind nicht in den vereinigten Staaten, wo einem Soldaten von wildfremden Menschen dafür gedankt wird, daß man dem Staat dient. Wir sind hier in Europa. Und besonders in Deutschland und Österreich müssen wir uns oft rechtfertigen warum wir denn Berufssoldaten sind. Durch die Wehrdienstleistung ist das Ansehen in der Bevölkerung noch auf halbwegs vernünftigem Niveau. Wenn dieser Faktor ausfällt, dann auf wiedersehn ... c) Eine Wehrdienst-Armee kann man viel schwerer in irgendwelche Einsätze schicken. Die Politik kann mit einer Berufsarmee viel leichter irgendwelche fragwürdigen Einsätze unterstützen als dies mit einer Wehrpflichtigenarmee der Fall ist.
__________________
![]() ![]() Sie schreien nach uns um Hilfe, wenn ihnen das Wasser in das Maul rinnt, und wünschen uns vom Hals, kaum als einen Augenblick dasselbige verschwunden. - Prinz Eugen von Savoyen, 1704 |