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  #1  
Alt 21-03-2006, 21:45
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Der_Mosch Der_Mosch ist offline
Fieser Pappkopp

 
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Hm... ich hab den Film gerade mit Cheryll geguckt - auf dem Nachauseweg sagte ich noch zu ihr, dass dir, PJ, der Film bestimmt gefallen würde

Meine eigene Meinung: Naja. Der war gut, würde ich schon sagen, aber irgendwie unbefriedigend. Erstens war der Kerl sogar für meine Vorlieben zu theatralisch Zweitens kam es mir teilweise so vor, als fehlten einige Sachen.... ich kann da nicht genau den Finger draus legen.
Als nächstes: Ich fand ihn zu lang! Ich habe nichts gegen lange Filme, aber in diesem Film hatte ich oft das Gefühl, als wäre schon seit einiger Zeit nichts mehr passiert.... ich hätte den eventuell noch etwas komprimiert.
Ein paar Dinge habe ich auch im Film nicht mitbekommen. Es wurde öfter von "Norsefire" gesprochen, aber erst nachdem ich PJs Asuführungen gelesen habe wusste ich, dass es sich dabei um die Partei handelt.

Naja... wie gesagt, er war gut und ich würde es auch empfehlen, den anzusehen, aber auf DVD würde ich ihn nicht kaufen.

PJ, hast du ihn denn schon gesehen?
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  #2  
Alt 26-03-2006, 14:41
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Kritik zum Film: http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,406390,00.html
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  #3  
Alt 26-03-2006, 15:03
Benutzerbild von Psycho Joker
Psycho Joker Psycho Joker ist offline
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So, ich hab den Film gestern abend in der englischen Originalversion geguckt.

Eines vorneweg:
Selig die, die den Comic nicht kennen, denn sie könnten den Film eventuell genießen.

Zweites vorneweg:
Die Spoiler sind wirklich extreme Spoiler. NICHT angucken wenn ihr den Film noch sehen wollt und weder Comic noch Film kennt.

Der Film beginnt ganz gut, aber je weiter sich die Hanldung dem Ende nähert, desto gravierender hab ich die Krise gekriegt. Die dämlichen Wachowski-Brüder haben die Handlung teilweise komplett um- bzw. neu geschrieben und entweder überhaupt nicht verstanden worum's in dem Comic geht oder bewusst die Aussage total umgeändert.

Was mich auch tierisch genervt hat, waren diese verkrampft reingequetschten Aktualitätsbezug. Im Comic gab's z.B. nen Dritten Weltkrieg, bei dem Europa (außer England eben) und Amerika durch Atomkrieg zerstört wurden, im Film ist die Rede von einem "Krieg, den die USA angefangen haben", weil islamische Fundamentalisten Anschläge mit biologischen Waffen verübt haben. Außerdem gabs in England auch einen Bioangriff auf eine Schule und die Trinkwaserversorgung, wodurch viele Menschen getötet wurden und die faschistische Norsefire-Partei erst so richtig zur Diktatur werden konnte. Das ist natürlich eine sehr billige und plakative Anspielung auf den 11. September.
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Überdies kommt im Film die Behauptung auf, Norsefire selbst hätte die Anschläge verübt, um einen Vorwand für die totale Machtergreifung zu haben. Eine sehr billige Art, diverse 9/11-Verschwörungstheorien einzuflechten, ohne regierungsfreundliche Kinogänger vor den Kopf zu stoßen, weil ja alles bloß unbewiesene Behauptung bleibt. Typisch Hollywood-machen-wir's-allen-Recht-Mentalität. Im Gegensatz zur Stoßen-wir-alle-vor-den-Kopf-Mentalität des Comics.


Außerdem ist mir der Grundtenor viel zu glatt, positiv, optimistisch und typisch hollywoodesk. In dem Film ist die Grundbotschaft: Jo, das einfache Volk ist im Grunde eh gegen die Diktatur und sobald V seine Fernsehansprache hält, sind schon alle Feuer und Flamme für die Revolution. Die Endbotschaft ist dann ja auch sowas wie "Es steckt ein V in jedem von uns!" bzw. "Wir alle sind V!"
Das ist natürlich Bullshit, im Comic ist die Botschaft eine ganz andere, nämlich: "Die Menschheit hat die Diktatur verdient und V tut das ganze nicht für die Menschheit, sondern für das gute Potential der Menschheit (das ist ja auch die Nebenfunktion der "Shadow Gallery", nämlich V dran zu erinnern ,wieso er das macht).
Außerdem die Figur der Evey: Im Comic ist sie ne unmündige 16jährige, die auf den Strich geht, weil die Arbeit in der Munitionsfabrik nicht reicht, um davon leben zu können. Im Film ist sie ne smarte Assistentin in einem TV-Sender, um die 20, regimekritisch, engagiert und mit schöner Wohnung.
Generell fehlt die dreckige, düstere Zukunftsvision total. Alles ist schön sauber, nett und im Prinzip geht es allen ja nicht wirklich schlecht, im Gegenteil. Die Gesellschafti st weitgehend unsere Gesellschaft, halt ohne ethnische, religiöse und sexuelle Minderheiten, eben so wie sich ein Konservativer die perfekte Gesellschaft vorstellt und da soll mir jemand erzählen, dass die Leute in so einer Situation alle total regimekritisch und revolutionsgeil wären. Lächerlich.

Aber kommen wir nun zum furchtbarsten Verbrechen der Wachowski-Brüder:
Sie haben V zu einem Neschen gemacht, der sich hinter einer Maske versteckt, weil er verstümmelt und vernarbt ist! Dafür allein sollten sie in der Hölle schmoren.
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Im Film ist V zuerst nur von Rache getrieben und erst durch Evey und seiner Liebe (!!!) zu ihr, wird er davon überzeugt, dass sein Rachefeldzug falsch ist, woraufhin er sich abknallen und auf seinem Sprengstoffzug Richtung Parlament zu Grabe betten lässt. Im Comic ist das alles ÜBERHAUPT nicht so. Dort ist V eben gerade übermenschlich, weil er eine Idee ist, kein Mensch (das Zitat "Beneath this mask, there is not flesh, there is an idea and ideas are bulletproof" ist im Film total deplaziert, weil er im Film eben ein Mensch aus Fleisch und Blut ist und keine Idee), dort plant er von Anfang an seinen Tod, damit auch wirklich nur die Idee von V bleibt (und Evey zum nächsten V wird).


Hat der FIlm auch was Positives? Klar, einige Szenen sind trotz miserabelster Story-Verhunzung einfach nur cool (z.B. die Sprengung des Old Bailey zu Beginn des Films, dirigiert von V und unterlegt mit der "Overtüre 1812" von Tschaikowsky oder die diversen Zitate und generell Vs theatralische Art), aber das hat weniger mit dem Film zu tun (der Regisseur suckt ja über die Maße, "des gaht jo it!!"), sondern einfach mit der Vorlage. Sogar George Lucas (einer der miesesten Regisseure überhaupt) hätte V for Vendetta so übernehmen können, dass es cool aussieht, weil die Vorlage einfach so gut ist.
ist auch klar, dass die Wachowski-Brüder sich ihren Assistenz-Regisseur aus den Matrixfilmen als Regisseur für IHREN V for Vendetta-Abguss einstellen lassen... so können sie sicher sein, dass der auch wirklich genau das macht, was sie wollen. Dumme Pisser! *diss* :kek


Fazit:
Wer die Comics kennt, kann sich den Film ruhig angucken, aber sollte auf jeden Fall was zum Draufbeißen mitnehmen, weil man als Kenner des Comics ab dem ersten Drittel des Films echt die Krise kriegt.
Wer den Comic nicht kennt, kann sich auf Popcorn-Kino mit Pseudo-Anspruch einstellen. nach dem Gucken des Films, sollte man sich den Comic zu Gemüte führen (am besten im englischen Orginal) um zu sehen, wie miserable der umgesetzt wurde.

Für mich isses kein Wunder, dass Alan Moore seinen Namen aus den Credits gestrichen haben wollte und es von vorhnherein abgelehnt hat, mit den Leuten zusammen zu arbeiten. Der Film ist ne einzige Vergewaltigung der Vorlage.



EDIT:
Die Spiegel-Kritik triffts sehr gut.
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Geändert von Psycho Joker (26-03-2006 um 15:08 Uhr).
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Alt 26-03-2006, 17:17
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Zitat von Psycho Joker
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Im Film ist V zuerst nur von Rache getrieben und erst durch Evey und seiner Liebe (!!!) zu ihr, wird er davon überzeugt, dass sein Rachefeldzug falsch ist, woraufhin er sich abknallen und auf seinem Sprengstoffzug Richtung Parlament zu Grabe betten lässt. Im Comic ist das alles ÜBERHAUPT nicht so. Dort ist V eben gerade übermenschlich, weil er eine Idee ist, kein Mensch (das Zitat "Beneath this mask, there is not flesh, there is an idea and ideas are bulletproof" ist im Film total deplaziert, weil er im Film eben ein Mensch aus Fleisch und Blut ist und keine Idee), dort plant er von Anfang an seinen Tod, damit auch wirklich nur die Idee von V bleibt (und Evey zum nächsten V wird).
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Und ich hab mich gefragt, wie 2 Millimeter uraltes Eisen und eine Plastikmaske die Kugeln abhalten Und die spontane Anarchie hab ich auch nicht verstanden... ebensowenig die Gefängnisszene... und was sollte das mit dem doppelten Kanzler? Wenn das irgendwie darauf hinweisen sollte, dass der Doppelgänger des Kanzlers die Ansprache hält oder sie schon vorher aufgenommen wurde, dann entzieht sich mir das Verständnis für die Szene. Und Prostitution, die im Film nicht angesprochen wurde, liefert auch einen Grund, weshalb Evey nach der Ausgangssperre überhaupt draussen war. Und die Grundlage von Vs Rachefeldzug hab ich auch nicht verstanden - "Zwar muss die Regierung abgesetzt werden, aber euch bringe ich vorher noch um, weil ihr mich entstellt habt" schien die Aussage zu sein... Vielleicht sollte ich mal nach den Comics suchen und damit die Lücken füllen, die die Wachowskis hinterlassen haben - oder einfach den Kinofilm durch das Comic ersetzen.
Naja, egal.


Also, nach dem, was ich hier so lese, scheint es sich ja um zwei verschiedene Geschichten zu handeln... ein Comic und eine vollkommen andere Verfilmung. Es hört sich ja so an, als solle es eher im "Sin City" - Stil sein.... wobei hier ja die ganze Revoluzzer schöne Wohnungen und ein gutes Leben hatten. Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass das alleine nicht ausreicht und sie bereit waren, alles aufs Spiel zu setzen, um eine Änderung herbeizuführen - warum, frage ich? Weil V sagt "Macht mal?". Ich hab die ganze Motivation nicht verstanden. Und das Ende schien mir auch eher eine Angstvision zu sein als eine Lösung für das Problem - ich erwarte jetzt nicht in jedem Film ein Happy End, aber ich erwarte eine Erklärung, wenn eine sehr, sehr unangenehme Sache als positiv dargestellt wird.

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Ausserdem hab ich das Gefühl, als wolle der Film mir erzählen, dass V Evey's Vater sei, was nur noch mehr Fragen aufwirft...


Man, PJ! Hättest du mir nie das Comic in Grundzügen erläutert, hätte ich das einfach so hingenommen und wär davon ausgegangen, dass ich einfach einige Stellen im Film übersehen hab!
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  #5  
Alt 27-03-2006, 14:16
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Ja, der Film war weniger eine Verfilmung als vielmehr eine Verfremdung der Vorlage. Nicht umsonst hat Alan Moore (Autor des Comics) jegliche Zusammenarbeit verweigert und verlangt, nicht in den Credits genannt zu werden.
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Evey war im Film ja draußen, weil sie den TV-Moderator da besuchen wollte.
V soll nicht Eveys Vater sein. Im Comic läuft das Ende ganz anders ab. Da kommt V blutüberströmt zu Evey zurück und sagt ihr, ihre Aufgabe sei es, herauszufinden, wer V ist, aber sie darf ihm unter keinen Umständen die Maske abnehmen. Sie überlegt dann, wer V sein könnte und ist versucht, ihm trotzdem ide Maske abzunehmen. Sie überlegt dann, ob er ihr Vater ist oder ihr Liebhaber (der TV-Moderator im Film, ist im Comic eine Schwarzmarkthändler, der von Verbrechern umgebracht wird) oder ein völlig Unbekannter. Schließlich versteht sie, dass V eigentlich nicht der Mann hinter der Maske ist, sondern die Idee, die Figur V symbolisiert. Und so wird sie dann zum nächsten V.
Der Grund zur Revolution fehlt eben völlig. Im Comic geht es den Leuten dreckig und trotzdem gibt es keine Revolution. Es ist sozusagen eine Sackgasse (wie 1984) und es bedarf einer Intervention von außen - also durch V - um die Leute zu befreien und V macht das in der Fernsehansprache auch klar (also im Comic jetzt) und gibt der Menschheit sozusagen eine letzte Chance, so nach dem Motto: "Gut, ich befrei euch, aber das ist endgültig das letzte Mal."
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