Thema: Iran
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Alt 17-02-2006, 00:03
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Psycho Joker Psycho Joker ist offline
Menefreghista

 
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Die inszenierte Empörung über die Karikaturen (die übrigens NICHT gotteslästerlich sind, denn sie greifen nicht den Islam als Religion, sondern den islamischen Fundamentalismus an) hat im Übrigen natürlich keinerlei religiöse Ursachen. Das sind alles politische Rachemanöver. Man sehe sich nur die Länder an, in denen es die gewaltsamen Ausschreitungen gab:
Syrien: Syrien asst die EU, weil selbige den Rückzug von syrischen Truppen aus dem Libanon erzwungen hat.
Palästina: Die Hamas hasst die EU, weil es von dort starke Kritiken und offen verlautbarten Unmut über den Wahlerfolg der Hamas gab.
Teheran: Nun ja, dort ist die EU auch nicht grad gern gesehen, seit man den Iran wegen der Atomaffäre so ins Kreuzfeuer nimmt.
Es ist doch offensichtlich, dass man dort die Religion für den Staat instrumentalisiert.


Ich muss Moltke in einigen Punkten durchaus zustimmen, gerade was den Ursprung des Islam und sein Potential zur religiösen Gewalt angeht.
Aber ich glaube auch, dass es eben nicht DIE Moslems gibt. Wenn man jetzt mal von den Konfessionen/Richtungen des Islams absieht, gibt es immer noch die liberalen und die fanatischen Moslems. Die Fanatischen sind in der Unterzahl, aber sie haben viel mehr Medienpräsenz, Plattformen für ihre Propaganda, sind international vernetzt und vor allem haben sie Geld, sehr viel Geld. Das haben die Liberalen nicht und hier ist das Problem. Die liberalen Moslems müssen sich organisieren, um eine Front gegen die Fanatiker zu bilden. Der Westen muss sich mit den Liberalen gegen die Fanatiker verbünden, denn nur mit gemeinsamen Kräften kann die fundamentalistische Gefahr ausgemerzt werden. Der Westen soll den Liberalen Medienpräsenz und eine Plattform für die Verbreitung ihrer liberalen Glaubensideale geben. Nur so lässt sich einer materiellen Übermacht der Fundamentalisten auf Dauer etwas entgegensetzen. Man muss vorgehen wie seinerzeit der glorreiche El Cid in Spanien, der sich mit den liberalen Muslimen der exilierten Omayaden-Dynastie von Corduba gegen die fundamentalistischen Djihad-Eiferer der Almohaden verbündet hat. Das ist die Vorgehensweise, die der liberalen Religiosität den Sieg über den fanatischen Fundamentalismus bescheren wird. Ist für mich der einzig sinnvolle gangbare Weg.





P.S.: Ich glaube übrigens auch, dass man diesselbe Strategie gegen die verabscheuungswürdigen christlichen Fundamentalisten der Evangelikalen anweden sollte. Die gehören ebenso ausgemerzt wie Sekten nach dem Schema von Scientology. Am besten allesamt in die Grube.
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ΑΓΕΩΜΕΤΡΗΤΟΣ ΜΗΔΕΙΣ ΕΙΟΙΤΩ.

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Geändert von Psycho Joker (17-02-2006 um 00:13 Uhr).
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