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Alt 06-08-2004, 12:08
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Enigma: Er hat die Region beruhigt, aber den Irak nicht. Hier ist es jedoch erforderlich, die Anschläge im Irak mit dem, was sonst passiert wäre, abzuwägen. Und das wäre gewesen: Hussein hätte Atomwaffen gebaut (hat er ja schonmal versucht, aber Israel hat seine Atomkraftwerke bombardiert). Dann hätte er die Region durch Erpressung gefügig gemacht und der Irak wäre zum Nordkorea des Nahen Ostens geworden! Er hätte erneut den Iran oder ein anderes Land angegriffen. Er hätte weiterhin massenweise Leute umgebracht. Dagegen ist das, was jetzt passiert eindeutig das kleinere Übel.

Und zu den anderen Staaten kann ich nur sagen: Gottes Mühlen mahlen langsam, aber mahlen trefflich fein! Soll heißen, um diese Staaten wird sich gekümmert, auf die eine oder andere Weise. Kuba löst sich von selbst durch das Ableben Castros. Auf Nordkorea wird kein direkter Angriff geschehen, sondern man wird es einer politischen Lösung zuführen, vielleicht im Stil DDR 1989. Amerika wird dabei im Sinne der alten Roll-Back-Doktrin hilfreich sein. Ein direkter Angriff bleibt natürlich als Ultima Ratio immer eine Option, sollte Kim Jong Il verrücktspielen und mit Atombomben werfen! Lybien hat sich inzwischen selbst gezähmt und sucht die Rückkehr in den Kreis der zivilisierten Staaten. Insofern im Moment kein Grund, es zu bombardieren.
Saudi- Arabien: da könnte man ja auch England angreifen! Und Spanien! Das sind auch Monarchien. Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Holland und Belgien dürften sich auch warm anziehen. Und Japan! Das hat sogar einen Kaiser.

Es geht also nicht um die Regierungsform, sondern darum, ob sie mißbraucht wird und die Regierung die Leute ermordet.

Daapripper: Du weißt doch, daß die Türkei und die USA anläßlich des Irakkrieges mächtig aneinandergeraten sind. Hat nicht viel gefehlt und sie hätten sich im Gefecht gegeneinander im Nordirak wiedergefunden! Die Türkei ist natürlich eine Despotie, das weiß jeder. Aber auch darum wird man sich noch kümmern. Vorerst wird sie sich unter dem Einfluß der EU etwas mildern und dann, wenn die wichtigeren Aufgaben abgeschlossen sind, kann man sich ihr auf etwas deutlichere Weise zuwenden. Aber bevor man sich um die minderen Despoten kümmert, fängt man ersteinmal die Massenmörder. Das ist wichtiger. Und leider braucht man dafür noch diesen Despoten. Aber sei gewiß: er kommt schon an die Reihe!

Ja, ich war früher auch der Meinung, die Souveränität der Staaten sei absolut. Davon bin ich aber abgekommen. Das Leben von Menschen ist wichtiger als die Souveränität von Staaten. Wenn wir den Mord im Inland streng bestrafen, warum sollten wir den Massenmord von Diktatoren im Ausland tatenlos zusehen? Sicher, es ist nicht unsere Pflicht, einzuschreiten. Eigentlich müßten sich diese Völker selbst befreien. Aber manche schaffen es nicht. Sie würden Jahrzehnte oder Jahrhunderte dahinsiechen, wie eben der Irak. Um so höher ist es einzuschätzen, wenn Staaten es trotzdem tun und diese Leute vom Joch befreien. Darum sehen alle unterdrückten Völker der Erde heute mit Hoffnung und Dankbarkeit auf die USA. Solange die USA bestehen, gibt es noch Hoffnung für die Welt!

Geändert von Churchill (06-08-2004 um 12:16 Uhr).
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