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Alt 25-04-2005, 13:21
SoerenS SoerenS ist offline
Overlord

 
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Mal was seichtes :

Eine deutsche Verwaltung

Kreis Mettmann steckt gerade in einer Krise.
Begonnen hatte alles mit der Damentoilette im Rathaus,
die plötzlich und ohne Vorwarnung verstopft war.

Ein Verwaltungsbeamter des mittleren Dienstes wagte es daraufhin
selbstherrlich und in völliger Überschätzung seiner Kompetenz, einen
hiesigen Sanitärbetrieb mit der Schadensbeseitigung zu beauftragen.

Glücklicherweise war ein Beamter des gehobenen Dienstes zugegen, als die
Handwerker eintrafen. Sofort erkannte er die Tragweite des Skandals.

Nicht nur, dass ein Schwippschwager des Untergebenen in der Firma
arbeitete, nein, der Auftrag hätte ordnungsgemäß ausgeschrieben werden
müssen -
europaweit natürlich!

Der Inspektor veranlasste sofort die nötigen Schritte: Die Firma wurde des
Hauses verwiesen, das Damenklo versiegelt, der Auftrag ausgeschrieben und
gegen den Hauptsekretär ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Weiter
verfügte der Inspektor, dass das Herrenklo bis zur Reparatur zum Damenklo
umfunktioniert werde und die männlichen Beschäftigten ihre Notdurft an der
nahe gelegenen Linde zu verrichten haben.

Die Betroffenen beschwerten sich daraufhin beim Personalrat,
da diese Regelung ja auf das "große Geschäft" kaum Anwendung finden
könne.

Der Inspektor bestellte daraufhin einen ToiToiToi-Container, allerdings
ohne Rücksprache mit seinem Dienstvorgesetzten und ohne Ausschreibung.

Ein zufällig an der Linde urinierender Beamter des höheren Dienstes ließ
den eintreffenden Container sofort wieder abfahren und für das intakte Klo
eine Art Dienstplan erstellen. Der Hausmeister wurde beauftragt, alle zwei
Stunden das Geschlechtspiktogramm an der Toilettentür auszutauschen.

Der Inspektor bekam ein Disziplinarverfahren.

In der Tatsache, dass die Männer während der Damenbenutzungszeit ihr
kleines Geschäft weiterhin an der Linde verrichteten, sahen die weiblichen
Beschäftigten einen illegitimen Vorteil und intervenierten bei der
Gleichstellungsbeauftragten. Der Bürgermeister ließ daraufhin die Linde
fällen, ohne Rücksprache mit dem Umweltministerium und ohne europaweite
Ausschreibung.

Inzwischen ist die ganze Führungsetage des Rathauses suspendiert.

Die Wurzel allen Übels hat sich dann vor dem Eintreffen des maltesischen
Klempners und des Toilettencontainers aus dem nordfinnischen Rovaniemi
erledigt.

Ein Praktikant hatte von zu Hause eine Handspirale mitgebracht und die
Verstopfung beseitigt.

Diese beispiellose Eigeninitiative stellte die Verwaltung nun allerdings
vor ein Riesenproblem: Vor der Einleitung eines Disziplinarverfahrens muss
der junge Mann ja erst noch verbeamtet werden.
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