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Alt 18-11-2006, 23:17
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Medieval 2 : Total War Review - von RedBasti

Dieser Test basiert auf der englischen Collector’s Edition von Medieval 2. Daher möchte ich erst einmal auf die Verpackung und ihren Inhalt eingehen. Gekauft wurde der Spaß für rund 55€ bei Okaysoft, die ihre Pakete sogar schon vor dem Erscheinen in England verschickt hatten.

Ausstattung

Die Verpackung hat eine ordentliche Größe (quasi eine DVD-Hülle mit einer Tiefe von 13,5cm) und ist ordentlich bedruckt, macht also einen sehr guten Eindruck. Im Inneren befinden sich zwei DVD-Hüllen. In einer findet man die beiden Spiel DVDs, von der aber nur eine zum Spielen benötigt wird, die andere ist nur bei der Installation gefordert. In der gleichen Hülle findet sich auch das Handbuch mit einem Umfang von 86 Seiten, indem das wichtigste erklärt wird. Leider ist das Handbuch nicht in Farbe gedruckt uns es fehlt eine „Was hat sich gegenüber Rome geändert“ Rubrik. Die zweite DVD-Hülle enthält eine Soundtrack-CD (gute Musik, daher auch ein gutes Extra) und eine Making-Of-DVD. Das Making-Of besteht leider nur aus sehr knappen Kommentaren zu den einzelnen Aspekten. Über die eigentliche Spielentwicklung ist hier nur wenig in Erfahrung zu bringen.

Weitere Beilagen sind eine Zinnfigur (ca.5 cm groß), 5 Artworks, ein Techtree und eine schwarz-weiß bedruckte Papierkarte Europas. Eigentlich sollte der CE eine Stoffkarte beiliegen, was aber laut Sega wegen Produktionsschwierigkeiten nicht möglich war. Über ein Online-Formular kann man Sega seine Adresse und Seriennummer mitteilen und soll dann in absehbarer Zeit eine Stoffkarte bekommen. Mal sehen was draus wird. Aktuell ist die Karte jedoch recht hässlich und ein deutlicher Rückschritt gegenüber der Karte von Rome.

Eine schicke Verpackung

Der Inhalt der Collectors Edition

Die hässliche Übergangslösung. Mal sehen wann die Stoffkarte kommt.

Hardware und Grafik

Erster Pluspunkt: Die Vollversion läuft auch ohne SSE2-Support, was bei der ersten Demo noch nicht der Fall war und alle Athlon-XP Besitzer aufatmen lassen sollte. Das Spiel selbst stellt hohe, aber nicht übertriebene, Anforderungen. In meinem Fall wird das Spiel auf einem Athlon 64 3700+ mit einer XFX Geforce 7800GT Extreme Gamer und 1 GB Mushkin Ram gespielt. Die Einstellungen stehen auf Anschlag bei einer Auflösung mit 1280 x 1024 Pixeln. Die Einheitengröße steht auf „groß“, so dass sich bei den Schlachten oftmals 2000 bis 3000 Soldaten auf dem Feld befinden. Bei normalen Feldschlachten läuft das Spiel absolut flüssig, bei größeren Städten ist die Ladezeit länger (aber immer noch recht kurz) und die ersten Minuten spielen sich ein wenig rucklig, das gibt sich aber schnell.

Dafür bietet Medieval 2 grafisch sehr viel mehr als Rome. Die Texturen auf der Strategiekarte sind extrem scharf und mehr Polygone lassen die Figuren auf dem Spielfeld „echter“ wirken (Sofern das bei Menschen die größer als Berge sind überhaupt möglich ist).

Das volle Grafikpotential entfaltet Medieval 2 aber erst bei der Schlacht. Die Soldaten innerhalb einer Einheit sind keine Klone mehr. Rüstungen, Schilder und Gesichter variieren und entfernen den Touch der Klonarmeen aus Rome. Außerdem haben die Soldaten viele abwechslungsreiche Kampfanimationen, einfach mal ranzoomen und die Schlacht genießen macht auch Spaß.

Die Städte wirken weit echter als es noch in Rome der Fall war. Es gibt mehr Gebäude, die sie sich außerdem stärker unterscheiden. Von den Schornsteinen steigt Rauch auf und die Stadtmauer ist auch gerne mal kurvig oder geht über verschiedene Höhen hinweg. Für Burgen gilt das gleiche. Die Schlachtfelder in der Kampagne wirken leider immer noch ab und zu ein wenig steril aber auch hier kann man Verbesserungen gegenüber Rome feststellen. Oft findet man eine Burg oder ein Kloster auf dem Schlachtfeld, die auch strategisch als Hindernis genutzt werden können. Ansonsten sieht man Büsche, Bäume, Windmühlen oder Bauerndörfer auf den Schlachtfeldern Europas. Das sollte genug Beschreibung sein, es gibt ja auch massig Screenshots.

Zusammenfassen kann gesagt werden, dass die Medieval 2 Grafik nicht durch neuartige Effekte glänzt, sondern durch durchweg solide Texturen und Animationen. Beim Ranzoomen wirkt das Spiel durch die Vegetation und die Einheitenmassen sehr atmosphärisch.

Die Vegetation verleiht den Schlachtfeldern Glaubwürdigkeit

Langbogenschützen feuern die nächste Salve

Ab in den Nahkampf!

Umfang

Der Umfang ist eigentlich wie gewohnt bei der Total War Reihe. Neben den historischen Schlachten gibt es die selbst zusammengestellten Schlachten, bei denen der Spieler Gelände, Armeen, Wetter und eventuelle Festungsgebäude einstellt. Gegen die KI sind die historischen Schlachten durchaus interessant, durch einige Skripts beim ersten Anlauf auch teilweise recht fordernd. Allerdings reduziert die oftmals schlechte KI den Spaß bei Schlachten doch erheblich, so dass die einzelnen Schlachten gegen menschliche Gegner weit reizvoller sind.
Für den Solospieler gibt es wie gewohnt die Hauptattraktion: die Kampagne.

Die Kampagne

Nach der Installation stehen zunächst nur 4 Fraktionen zur Auswahl: England, Spanien, Frankreich und das Heilige Römische Reich. Jede weitere Fraktion wird freigeschaltet, so bald diese in der Kampagne besiegt wird. Ihr müsst die betreffende Fraktion allerdings nicht selbst besiegt haben. Bei der Kampagne gibt es wieder eine kurze und eine lange Variante. Bei der Kurzen müsst ihr bestimme Gegner besiegen und insgesamt 15 Provinzen beherrschen. Die lange Variante fordert 45 Provinzen und ein bis zwei bestimmte Provinzen (z.B. Spanien Granada oder England Jerusalem).

Die Kampagne beginnt recht übersichtlich. Je nach Fraktion ein paar Provinzen (z.B. England 3), wenige Einheiten und ein paar Agenten. In den ersten Zügen wird versucht eine profitable Wirtschaft zu etablieren, in dem Straßen, Häfen und Märkte gebaut werden. Mit einem Ausbau der Agrarwirtschaft (die zunehmende Anzahl der Felder ist auch grafisch im Umland der Stadt/Burg dargestellt) wird das Bevölkerungswachstum gefördert.

Wer die Missionen der Adligen im eigenen Land schnell erfüllt und auch sonst gut regiert wird belohnt

Wichtiger Unterschied zu Rome: Es gibt Burgen und Städte. Die Städte sind später wesentlich profitabler, dafür aber auch schwerer unter Kontrolle zu halten. In Burgen werden bevorzugt schwere Einheiten ausgebildet, während in Städten günstigere Milizen und Agenten ausgebildet werden. Voll ausgebaute Burgen stellen eine angreifende Armee vor eine Schwere Aufgabe. 3 Verteidigungsmauern müssen überwunden werden.

Eine französische Festung wird angegriffen I
Eine französische Festung wird angegriffen II

Wenig später werden die ersten Provinzen erobert. Zum Spielstart befinden sich viele Provinzen in der Hand von Rebellen. Das ermöglicht es dem Spieler sich auszudehnen, ohne gleich einen Krieg mit einem anderen Königreich zu beginnen. Gleichzeitig werden Diplomaten in alle Himmelsrichtungen entsandt. Vor allem Handelsverträge sind wichtig, teilweise werden auch gleich erste Allianzen geschlossen, die aber selten sehr lange halten.

Eine Siedlung der Rebellen wird angegriffen
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Geändert von RedBasti (18-11-2006 um 23:43 Uhr).
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