Ich hoffe, daß der neue Pontifex in der Lage sein wird, seine jetzigen Aufgaben klar von seiner langen Zeit als Deuter und Wächter katholischer Dogmen zu differenzieren und seine Entscheidungen in einem übergeordneten Zusammenhang zu erkennen. Auch eine streng konservativ katholische Auslegung der Bibel bietet Möglichkeiten, die Kirche zu einem wertvollen Diener der Gläubigen zu machen, man muß halt die Hintertüren finden, die Wege und Zugeständnisse ermöglichen, ohne vorher Gesagtes und Beschlossenes komplett zu relativieren - und dadurch an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Es ist also auch und gerade "Papa Ratzi" möglich, seinem Amt auf seine Weise zu großen Taten zu verhelfen. Allerdings hat er sich die schwerste aller Aufgaben vorgenommen, nämlich den richtigen Weg zwischen Erneuerung und Bewahrung zu finden - anders als Johannes Paul II., der sich lieber die Welt angeschaut hat und für gute Luft unter den Konfessionen geworben hat.
Muß ein fast ominöser Job sein, fast schon heilig zu Lebzeiten und klug und menschlich in Worten und Taten sein zu müssen. Ich bin gesapnnt, was so kommen wird - und ich möchte den Platz auf dem Heiligen Stuhl nicht geschenkt haben...
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