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Alt 20-03-2007, 14:40
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LordMordred LordMordred ist offline
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Soweit mal zu den Fakten, so ob man jetzt die UN-Resolutionen als völkerrechtswidrig ansehen kann , sollte dies aber nicht der Fall sein, dann kann auch dieser Einsatz von wie heißt so schön "Sicherheitsbeistandstruppen" nicht völkerrechtswidrig sein.
Was die einzelnen Soldaten dort jetzt machen oder auch nicht machen, lassen wir jetzt mal aussen vor, denn das hat nichts mit dem Ziel zu tun, sondern mit der menschlichen Fehlbarkeit vor allem in Zusammenhang mit Uniformen.
So und im Zuge der Sicherheitsbeistandstruppen haben verschiedene UN-Mitgliedsstaaten in Afghanistan Truppen, wie sie das Koordinieren oder auch nicht ist auch wieder was völlig anderes. Sie haben alle das Ziel in Afghanistan eine Regierung einzurichten, die auf eigenen Füssen stehen will und kann, ohne von internen Querelen zu Fall gebracht zu werden. Amerika setzte mehr auf Militär und hat auch ein Gebiet erwischt in dem das vorteilhaft ist und bisher konnte Deutschland sich auf den Aufbau konzentrieren, auch wenn es dort nicht ungefährlich war. Nun wurde eine Anfrage gestellt, ob Deutschland Flugzeuge stellen kann um Fotos zu machen und im Einklang mit den UN-Resolutionen in der die Bitte bzw. die Forderung an die Mitgliedsstaaten drinsteht, die dort stationierten Sicherheitsbeistandstruppen zu unterstützen, hat unsere Regierung dies zugesagt und diese runtergeschickt.

Sooooo, und nun kommen wir zu unserem Pädagogen, der hier in Deutschland seinen Hintern wärmt und die Bilder gesehen hat, in denen einige Soldaten sich daneben benehmen und dies Entsetzen verbreitet. Und dann noch die Diskussion um Guantanamo, sicher ist das gegen die Genfer Konventionen auch wenn Amerika diese noch nicht wirklich anerkannt hat, aber das hat auch nur bedingt mit dem Afghanistankonflikt zu tun.
Das alles ist absolut verachtenswert, genauso, wie die Herren Gebirgsjäger, die meinen, coole Fotos mit Schädeln ist ein klasse Mitbringsel, aber nochmal es hat nichts mit den Zielen in Afghanistan zu tun.
Diese Ziele sind eine stabile demokratische Regierung zu etablieren und ihr zu helfen in ihrem Staat für Sicherheit und Einhaltung der von Ihr erlassenen Gesetze zu sorgen. Um dies umzusetzten hat jeder UN-Mitgliedstaat im Rahmen seiner Möglichkeiten seinen Teil beizutragen und wenn dazu unsere Tornados gehören, um die normale Zivilbevölkerung von den kampfwilligen Taliban zu separieren, warum nicht? Doch diese Ziele nicht mit seinem Gewissen vereinbaren zu können und deshalb den Nachschub für seine Truppe nicht unterstützen zu können?
Es ist dank der Medien jedem bekannt, das dort unten viel Mist passiert, aber das hat nichts mit dem Einsatzziel zu tun und schon gar nichts damit, ob die Soldaten dort unten genug Nachschub bekommen. Mal abgesehen, ist euch zum Beispiel mal aufgefallen, dass über die anderen Auslandseinsätze nicht so ein Geschrei gemacht wird, könnte daran liegen, das dort nicht so viel passiert und somit nicht medienwirksam ist.
Aber nochmal zurück zu unserem aufmerksamkeitsbedürftigen Pädagogen. Ja genau das ist er für mich, er vertritt die Meinung, das der Afghanistankonflikt falsch ist. -Ach, welche Erkenntnis.- Doch was mir von diesem Herren fehlt ist mal eine Aussage, wie er glaubt, dass sich das Problem dieses Bürgerkrieges lösen lassen könnte, wenn nicht durch Truppen, die die Regierung schützen. Und kommt mir nicht damit, man hätte nicht anfangen dürfen, das ist mir egal, was man hätte nicht tun oder hätte tun sollen. Macht mir einen Vorschlag, wie ihr das jetzt ohne eine Truppe in den Griff bekommen wollt.
Und nachdem er zu dieser bahnbrechenden Erkenntnis kam, hat sich keiner dafür interessiert. - wie ärgerlich, könnte aber daran liegen, dass es sehr viele Menschen gibt, die schon die gleiche Erkenntnis hatten- So und dann der Clou, er verweigert seinen Dienst aufgrund seines Gewissens und er macht das nicht einfach in Ruhe, nein, das läuft dann gleich über das Fernsehen und über andere Medien.
Gratulation, dieser Herr Pädagoge versteht auf jeden Fall seine Arbeit. Naja, dafür hat er ja auch lang genug auf die Kosten des Bundes studieren und forschen können.
Es wundert mich, dass er noch nicht bei noch mehr Talkshows war, denn eigentlich ist so etwas doch ein gefundenes Fressen für unsere Presse.

Und nun wollen wir das ganze nochmal Revue passieren lassen, der Herr Soldat verweigert seinen Dienst in der Logistik, weil sein Gewissen ihm verbietet eine von der UN als legitim anerkannte Regierung notfalls mit Waffengewalt zu unterstützen und Aufbauhilfe zu leisten bis diese Regierung die demokratischen Grundsätze der Gleichberechtigung ohne ausländische Hilfe umsetzen kann.
Dann würde ich dem Herrn nahelegen, seinen Hintern ausserhalb der Bundeswehr zu parken, wenn er sich noch ein bisschen anstrengt, hat er auch den Bekanntheitsgrad um sich den Job raussuchen zu können.
Ich erachte es als notwendig, das jeder einzelne Soldat genauso viel, wenn nicht sogar mehr, als jeder andere Mensch darüber nachdenkt, was er tun oder was er lassen sollte. Doch sollt man sich anstrengen und auch mal dahinter schauen, bevor man schreit. Die Truppen sind nicht da hingeschickt um die Zivilbevölkerung abzuschlachten oder Tote zu schänden oder Menschen zu verschleppen. Es passiert und das ist traurig genug, aber leider sind Menschen Tiere.
Ich weiß der Vergleich mag unpassend sein, aber wenn wir jetzt mal 60 +x Jahre zurückgehen, wäre doch auch keiner auf die Idee gekommen, die Offensive gegen Deutschland einzustellen, weil die deutsche Zivilbevölkerung zusammengebombt, gefoltert, vergewaltigt, in Massengräber verscharrt wurde. Und im nachhinein muss man für die Welt behaupten gott sei dank. Das Ziel war in Deutschland eine demokratische Regierung einzurichten und das wurde getan, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, und meines Erachtens wird das dort auch getan, nur das dem ganzen kein wirklicher Krieg vorausging, sondern nun ein Bürgerkrieg herrscht und die Militärs ganz schwer einschätzen können, wer wem was gutes oder böses will.


So zusammenfassend, für alle die sich diesen Beitrag nicht antun wollen und die trotzdem meine Meinung interessieren sollte:
Ja Soldaten müssen darüber nachdenken was sie tun. Offiziere noch mehr, doch ist es völlig daneben nur bis zur nächsten Ecke zu denken, sondern, und vor allem von Offizieren erwarte ich das, man muss den Kontext sehen und wenn ich die Begründung von dem Pädagogen lese, lese ich das er genau diesen nicht sieht, sondern nur die Verstöße und Horrorbilder aus den Fernsehen. Und nun macht er sich damit wichtig, seine Stelle dazu auszunutzen, auf Kosten der Soldaten in Afghanistan(auch wenn die Stelle jetzt jemand anderst besetzt), seine Meinung kundzutun.
Sorry, dafür hab ich kein Verständnis und würde ihn wegen unterlassener Hilfeleistung vor Gericht stellen.(überspitzt formuliert)
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"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muß anders werden, wenn es gut werden soll."(Georg Christoph Lichtenberg *1742 †1799)
"Demokratie ist die Notwendigkeit, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute zu beugen." (Winston Churchill *1874 †1965)
"Zwei Monologe, die sich gegenseitig immer und immer wieder störend unterbrechen, nennt man eine Diskussion." (Charles Tschopp *1899 †1982)

Geändert von LordMordred (20-03-2007 um 15:11 Uhr). Grund: s.o Grammatik, Formatierung u. Rechtschreibung
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