Zitat:
Zitat von Surli
Also gut, nehmen wir ein anders Beispiel
Ein Amerikanischer Soldat schiesst einen Irakischen Soldat ab. Ist der Amerikaner deshalb böse? Oder war der Irakische Soldat böse und der Amerikaner der Gute? Oder waren beide Soldaten gut und nur ihre anführer böse?
Was wenn ein Iraker einen Amerikaner erschiesst? Ist der Iraker der Böse weil er den Ami erschossen hat oder ist der Ami der Böse weil er das Land des Irakers angegriffen hat. Dann wäre ja der Iraker der gute, denn er hat sich nur verteidigt.
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Es kommt auf die Umstände an. Grundsätzlich kann man bei Soldaten wie ich schon oben sagte das Prinzip "Böses tun, weil man muss" anwenden. Tut ein Soldat Böses und es ist ihm von oben befohlen worden, dann trägt die ethische Schuld derjenige, der den Befehl gegeben hat. Wobei natürlich der Soldat der verbrecherische Befehle ausführt auch eine moralische Schuld durch seine Rückgratlosigkeit trägt.
Ethik ist nicht relativ, sie mag zwar insgesamt von Kultur zu Kultur etwas variieren, aber die grundlegensten Richtlinen sind immer diesselben. Ethik umfasst essenzielle Bedingungen für ein funktionierendes gesellschaftliches Zusammenleben wie z.B. den Grundsatz "du sollst nicht töten". Ich glaube nicht, dass es irgend eine Kultur oder Zivilisation jedweder Art gibt, die Mord duldet.
Es mag Kulturen gegeben haben die Menschenopfer praktizierten oder so, aber diese hatten immer eine Art höheren Sinn, der das Opfern von Menschenleben in den Augen dieser Gesellschaften gerechtfertigt hat.
Das, was relativ ist, ist Moral.
Der Versuch Ethik zu relativieren führt in der Regel zur Rechtfertigung von Verbrechen. Ich glaube jeder Menschenschlächter von Hitler über Stalin bis Dschingis Khan würde sich mit den Worten verteidigen, dass das Böse relativ sei.