Es ist eine Frechheit, was sich die Franken auf der Iberischen Halbinsel erlauben. Das Auftreten lässt sich an Arroganz und Selbstüberschätzung kaum noch überbieten. Nach diesem glücklichen Führungstor hielt man es wohl für notwendig, zu zaubern. Nur schade, dass, neben dem Kombinationsspiel, auch ersteres nicht geklappt hat. Alles wirkte ziemlich lässig, ohne jeden Biss oder Aggressivität. Sicher, die Kroaten waren auch nicht gerade das, was man sich unter einem "unangenehmen Gegner" vorstellt, trotzdem enttäuschte Frankreich sehr. Allesamt scheinen sie an Spritzigkeit, Ballgefühl und Ruhe verloren zu haben (siehe die Gegentore und den Zusammenprall von Thuram mit Barthez) - auch Zidane spielte weit unter seinem Niveau, wobei das offenbar noch ausreichte. Die Stürmer hingen total in der Luft, ohne jeden Bezug zum Spiel rannten sie ihre Strecken auf und nieder. Zu guter Letzt hat kam dann auch noch eine gehörige Portion Glück hinzu, wobei das Remis wohl mehr auf das Unvermögen von Mornar zurückzuführen ist, der es nicht verstand, den Ball von vier Meter Entfernung im Netz unterzubringen: Furchtbar!
Am Ende bleibt zu hoffen, dass der geschätzte Herr Netzer Recht behält, und die Franzosen ihr Glück endgültig aufgebraucht haben!
__________________
Die Welle sprüht, und staut zurück und weichet,
Und schwillt bergan, sich immer selbst zu trinken;
Gehemmt ist nun zum Vater hin das Streben.
Sie schwankt und ruht, zum See zurückgedeichet;
Gestirne, spiegelnd sich, beschaun das Blinken
Des Wellenschlags am Fels, ein neues Leben.
|