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Alt 21-05-2004, 09:41
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Er ist 52 Jahre alt, arbeitslos. SPD-Mitglied
Dieser Lehrer ohrfeigte den Kanzler


Der arbeitslose Lehrer Jens A. (52) stellte sich dem BILD-Fotografen, nachdem er aus dem Polizeigewahrsam in Mannheim entlassen wurde



Deutschland rätselt: Wer ist der arbeitslose Lehrer Jens A., der Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ohrfeigte?

Nach der Entlassung aus dem Polizeigewahrsam ist Jens A. untergetaucht. BILD fand seine Spur.

Jens A. lebt zurückgezogen im Schwarzwald-Dorf Geiersnest. Seine Wohnung im Erdgeschoss eines Bauernhauses ist bescheiden: ein Zimmer, Küche, Bad, 31 Quadratmeter, 200 Euro Miete. Bis zum Tatort in Mannheim sind es von hier 250 Kilometer.

Ein Nachbar von Jens A.: „Vor drei Jahren tauchte er hier auf. Er sagte, er sei Frührentner und habe vorher in Berlin gelebt.“

Eine Dorfbewohnerin: „Er fährt viel Fahrrad, macht lange Spaziergänge im Schwarzwald, sammelt Beeren und backt sich sein eigenes Brot.“ Angeblich hat Jens A. eine Tochter, die aber nicht bei ihm lebt.


Erst im vergangenen Februar trat Jens A. in die SPD ein. Der SPD-Ortsverein Ehrenkirchen stellte ihn sogar als Kandidaten für die Kreistagswahl am 13. Juni auf.

Aus der SPD-Karriere von Jens A. wird nun nichts. Unmittelbar nach der Ohrfeigen-Attacke auf Kanzler Schröder hat die SPD die Parteimitgliedschaft von Jens A. mit sofortiger Wirkung widerrufen.

Das Bundeskanzleramt hat inzwischen Strafanzeige gegen Jens A. wegen Körperverletzung und Beleidigung erstattet.


Der Kanzler habe die Ohrfeigen-Attacke körperlich gut überstanden, so Regierungssprecher Béla Anda: „Natürlich denkt er darüber nach, was wäre gewesen, wenn... Aber zu einem Spitzenpolitiker gehört, eine solche Frage nicht zu nahe an sich herankommen zu lassen.“

Auch Kanzlergattin Doris Schröder-Köpf gehe es den Umständen entsprechend gut. Anda: „Sie ist erschrocken, aber nicht wirklich überrascht.“

Das Bundeskriminalamt prüft nach Angaben einer Sprecherin inzwischen das Sicherheitskonzept für den Kanzler. Vorerst werde aber an der Kanzlerbewachung nichts geändert.


Unterdessen droht dem Ohrfeigen-Mann ein Schnellverfahren vor Gericht. Mögliches Urteil: Geldstrafe oder Haft bis zu 12 Monaten.

Über sein Motiv schweigt Jens A. Vermutlich hält er sich bei einer Freundin im Schwarzwald auf, glauben seine Nachbarn. Zu BILD sagte Jens A. nach dem Polizeiverhör nur: „Ich wurde gut behandelt. Ich wünsche einen guten Abend.“