Elgor liebte den Wald, auch wenn diese Wälder hier nicht annähernd so dicht, dunkel und mysteriös waren, wie die seiner Heimat. Aber dennoch verbrachte er viel Zeit dort, um die Stille zu genießen.
Er saß auf dem trockenen, von Tannennadeln bedeckten Waldboden und meditierte, um den düsteren, animalischen Teil seiner Persönlichkeit wieder mehr unter seine Kontrolle zu bekommen. Die letzte Reise hatte ihm stark zugesetzt, und es drohte eben jener Kontrollverlust.
Plötzlich tauchen 5 düstere Gestalten vor ihm auf, bekleidet mit langen tiefschwarzen Mänteln, ebenso schwarzen, aber metallischen Masken.
Wir haben dich erwartet. Du kannst nicht vor uns davonlaufen... dieses mal kriegen wir dich.
Sie sprachen alle gleichzeitig, alle vollkommen synchron und mit der gleichen Stimme. Elgor hob erstaunt den Kopf, vollkommen ahnungslos, was oder wer diese Gestalten waren, die ihn in seiner Medition störten. Mit pantherhafter Agilität schwang er sich auf die Beine, griff gleichzeitig mit der Rechten nach seinem Schwert, und nahm seinen Dolch in die Linke...
Wer seid ihr? Wer wagt es, mich inmitten meiner Meditation zu stören?
Das tut nichts zur Sache. Dieses Wissen würde dir sowieso nicht mehr helfen.
Mit diesen Worten griffen die Mantelträger unter ihre Kleidung, und zogen jeder einen langen, glänzenden Krummsäbel, mit welchem sie sofort ihren Angriff begannen. Elgor sah sofort, das er keine Chance hatte. Alle 5 agierten vollkommen gleichzeitig, griffen ihn von 5 verschiedenen Seiten an, und schlugen mit ihren Säbeln auf ihn ein. Jedoch unterschätzten sie den Schwertmeister offenbar.
Elgor hieb mit seinem Schwert nach dem Kopf eines Angreifers, und trennte ihn mit einem sauberen Schlag vom Rest des Körpers, während ein zweiter seiner Opponenten in der selben Sekunde den Dolch ins Herz gerannt bekam. Aber die restlichen drei reagierten schnell, und auf die einzig richtige Art: Noch während Elgor den Dolch ins Herz rammte, durchtrennte ein unglaublich fester Schlag eines Krummsäbels seinen linken Arm auf höhe des Ellbogens, zwei weitere Hiebe trafen ihn am Rücken.
Der Schwertmeister schrie vor unvorstellbaren Schmerzen. Diese Schwäche hatte die Bestie gebraucht - wie verrückt vom Blutgeruch überwand sie ihren von der schweren Verletzung geschwächten Herrn, und hatte nun die volle Kontrolle über seinen Körper. Sie wirbelte herum, und biss einem der Angreifer die Kehle durch, während ein weiterer unter einem Schwerzhieb schwer verwundet taumelte und um Besinnung und Gleichgewicht rang. Der letzte jedoch rammte Elgor (/der Bestie) seinen Säbel durch den Rücken direkt ins Herz.
Wie vom Blitz getroffen sackte Elgor in sich zusammen und kippte vornüber. Sein Atem erstarb, das verwundete Herz tat seine letzten Schläge. Elgor's Gehirn formte einen letzten Gedanken: "Ich komme wieder..."
Es war vorbei. Der letzte der Angreifer half seinem verwundeten Freund auf die Beine, zog seine Waffe aus dem Rücken des Schwertmeisters und blickte emotionslos auf seine drei toten Kameraden.
Geändert von Darkwolf (09-11-2003 um 15:32 Uhr).
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