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Alt 30-04-2003, 16:18
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Aleecsy Aleecsy ist offline
Yuris Leibwache

 
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Post Auto-Biografie Stefan Effenberg





FOLGE 1 Effe – Die Abrechnung


TEIL 1 Wie ich Claudia zum ersten Mal küsste


Im Frühjahr 2002 rief Claudia Strunz mich an. „Ich komme beruflich nach München. Wollen wir uns mal wieder treffen?“ „Klar“, sagte ich, „aber Martina ist mit den Kindern in Amerika im Urlaub. Wir müssen dann allein was unternehmen.“
Ich war so was wie ein guter Freund für sie, aber das änderte sich mit einem Schlag, als wir uns in München trafen. Wir hatten Schmetterlinge im Bauch.

In ihrer Beziehung mit Thomas stimmte es schon seit einiger Zeit nicht mehr, und bei Martina und mir waren auch Probleme aufgetreten. Irgendwie, ganz schleichend, entstand ein Riss zwischen uns. Sie hatte einen Freund in Miami. Wie eng und wichtig ihr diese Beziehung war, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Claudia lud mich zum Essen ein. Wir wollten aber nicht in irgendeinem Restaurant essen, sondern ganz alleine auf ihrem Hotelzimmer

Claudia hatte im „Arabella Sheraton“ ein Zimmer gebucht. Wir saßen auf dem Bett, redeten, lachten und aßen Sushi. Es lief ein Song von Xavier Naidoo im Fernsehen: „Wo willst du hin?“ Diese Frage mussten wir uns auch stellen. Wir waren sehr aufgewühlt und fühlten uns zueinander hingezogen, ohne dass einer von uns dieses aussprach.


Ich küsste Claudia zum ersten Mal – ein sehr inniger, wunderschöner Kuss.


Als ich Claudia wieder zum Flughafen fuhr, wusste ich, dass ich ein Problem hatte. Ich war verliebt.


TEIL 2 Wie Thomas Strunz von unserer Affäre erfuhr


Nach unserem Heimspiel am 6. April gegen Bremen flog ich nach Düsseldorf, um Claudia zu treffen.
Uns war mittlerweile klar, dass wir nicht nur eine heiße Affäre hatten. Dazu waren unsere Gefühle viel zu extrem. Wir checkten in einem Hotel ein, um zu reden. Es wurde eine wunderschöne Nacht. Auch wenn wir später gar nicht mehr so viel redeten.

Am Morgen musste ich ganz früh nach München zurück, weil wir um 10 Uhr Training hatten. Ich hatte kaum geschlafen. Ich schickte Claudia eine SMS: „Es war eine tolle Nacht. Es war wunderschön. Die ganze Zeit starre ich die Tüte mit deinem Gesicht an. So habe ich dich wenigstens ein bisschen bei mir. Stefan“

Auf einer Plastiktüte war Claudias Gesicht abgebildet. Sie arbeitete ja häufig als Model und machte u.a. Werbung für den Münchener Flughafen.

Nach dem Vormittagstraining schaltete ich mein Handy wieder ein. Ich hatte eine Message von Claudia auf der Mailbox: „Ruf mich bitte sofort an. Es ist alles herausgekommen.“

Die Nachricht war ein echter Schock.

Ich fuhr erstmal zur nächsten Tankstelle und kippte mir einen kleinen Feigling (Anm. d. Red.: ein Schnaps) rein. Thomas Strunz war misstrauisch geworden, als sie am frühen Morgen nach Hause gekommen war, ohne nach Zigarettenqualm zu riechen. Sie hatte ja gesagt, sie wolle mit einer Freundin feiern gehen.

Thomas hatte ihr Handy kontrolliert und meine SMS entdeckt.
Er tickte daraufhin völlig durch, beschimpfte Claudia wie verrückt und warf in der Küche mit Flaschen und Gläsern um sich. Dann fuhr er zur Tankstelle und besorgte sich ein paar Dosen Wodka-Lemon, die er sich vor Claudia reinpfiff – mittags um 12.


Klar, dass er mich auch mächtig runterputzte. Was für ein mieser Typ ich sei, und warum sie sich ausgerechnet mit mir eingelassen hätte.


Als Claudia mir das am Telefon erzählte, war sie immer noch ganz aufgelöst und weinte. „Ich lass dich da nicht allein“, sagte ich am Telefon zu ihr, „Ich werde dir bei allem helfen.“


Ich fuhr nach Hause und legte mich in die Badewanne. Wie sollte es weitergehen?


Dann klingelte mein Telefon. Thomas Strunz war dran. Er machte sofort Rabatz. „Du Schwein hast mir meine Frau geklaut“, schrie er. „Wenn du sie noch einmal anrufst, passiert was!“


Ich ließ ihn toben. Ich konnte ihn sogar verstehen.


Er hatte aber auch keine weiße Weste; er hatte ein Verhältnis mit einer anderen Frau. Nach drei, vier Minuten war unser Gespräch zu Ende. Danach hatten wir keinen Kontakt mehr. Im übrigen hätte Claudia sich sowieso von Thomas getrennt, auch wenn wir nicht zusammengekommen wären


TEIL 3 Claudias Entscheidung für mich und gegen Strunz


Nachdem die Sache aufgeflogen war, sagten Claudia und ich uns: „Wir sehen uns ein paar Tage gar nicht, damit jeder einen freien Kopf bekommt und die Konsequenzen durchdenken kann.“
Aber nach zwei, drei Tagen hielt sie es nicht mehr aus. „Stefan“, sagte sie am Telefon, „wir müssen uns gegenüberstehen und in die Augen schauen, und dann entscheiden wir: cut or go!“

Ihr Schwager hatte sie bearbeitet und ihr gesagt, sie solle sich nicht auf den arroganten, oberflächlichen Effenberg einlassen und ihre Ehe retten.

Ende April trafen wir uns im „Kempinski Hotel“ am Münchener Flughafen. Wir mussten nicht lange diskutieren. Wir küssten uns.


Wir hatten eine große Verantwortung, nicht nur für uns, sondern auch für fünf Kinder, die von unserer Entscheidung betroffen waren. Trotzdem waren wir uns hundertprozentig sicher, das Richtige zu tun. Wir wollten wieder Freude im Leben haben, uns morgens, wenn wir beim Kaffee saßen, auf den Tag freuen.


TEIL 4 Kreditkarte zerschnitten - wie Strunz die Trennung aufnahm

Ich musste ihr erstmal ein Konto eröffnen, damit sie überhaupt ein paar Euro in der Tasche hatte. Thomas hatte Claudia mehr oder weniger vor die Tür gesetzt. Die Kreditkarten hatte er aus dem Portemonnaie genommen und zerschnitten, und sie hatte kein Auto mehr.


Auch bei Zahlungen für seine Kinder gab es immer wieder Unregelmäßigkeiten, wie z.B. beim Kindergartengeld. Eine echte Unverschämtheit, sich so zu verhalten. Wenn ich Claudia nicht unterstützen würde, müsste sie mit ihren Kindern auf der Straße leben.
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Geändert von Aleecsy (30-04-2003 um 16:25 Uhr).
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