Also ich schlage vor: man muß den Bahnhof Zoo und den Kudamm gesehen haben, im KDW in die Feinkostabteilung gehen.
Dann mit der Hochbahn nach Kreuzberg fahren und die Oranienburger Straße langgehen um einen Eindruck vom Flair dieses Stadtteils zu erhalten. Darauf einen Döner!
Ab zum Checkpoint Charly und Besuch des dortigen Museeums. Dann die historische Friedrichstraße hoch und rechts ab die Linden entlang. Zu beachten sind Humboldt-Universität, Zeughaus (Museum für Deutsche Geschichte), Kronprinzenpalais, Staatsoper unter den Linden (Lateiner dürfen die Inschrift übersetzen) und vor allem die Neue Wache, in die man kurz hineinsieht. Hier fand zu DDR Zeiten wöchentlich die große Wachparade mit Stechschritt, Fahnen, gezogenem Säbel statt und Yorkschem Freiheitsmarsch statt! Die Wache ist den Toten der Weltkriege geweiht. Ehemals lag hier ein goldener Lorbeerkranz auf schwarzem Granitblock von Tessenow, heute befindet sich eine Plastik von Kollwitz dort. (Pieta)
Über die Schloßbrücke (Man beachte dort rechter Hand die Siegesgöttin mit der Aufschrift auf dem Schild: Alexander - Caesar - Friedrich.) zum Palast der Republik. Rechts davon das Staatsratsgebäude. Das Fenster, das jetzt den Eingang bildet, gehörte zum Schloß und von dort hat Liebknecht 1918 die sozialistische Republik ausgerufen. In der Nähe muß auch noch ein Marx-Engels-Denkmal herumstehen. Dann zurück und nach Norden zur Alten Nationalgalerie, entworfen nach Friedrich Wilhelm IV. , ausgeführt von Stüler. Hineingehen, sie wurde nach altem Vorbild restauriert. Bildersammlung von Weltrang, dem Louvre an Qualität vergleichbar. Auch die übrigen Museen der Museumsinsel sind sehenswert, am imposantesten jedoch sieht das Alte Museum mit seiner imperialen Gestik aus.
Über den Lustgarten (man beachte die aus einem Stück gearbeitete Brunnen-Marmorschale) begibt man sich dann wieder auf die Linden und geht durch das Brandenburger Tor (Langhans, Figurengruppe mit Eisernem Kreuz und preussischem Adler von Schadow). Unmittelbar vor dem Tor verlief die Mauer, heute im Pflaster markiert. Auf der Straße des 17.Junis das sowjetische Ehrenmal. Es muß aufgrund des 2+4 Vertrages für immer bestehen bleiben und vom Staat gepflegt werden. Bis 1990 zog hier täglich eine sowjetische Ehrenwache auf!
Rechts ab zum Reichstag, den man ruhig besichtigen kann. Gleich daneben das Kanzleramt. Man kann mal kurz am Zaun rütteln und rufen,"Ich will hier rein!" Das soll schon geholfen haben!
Nun begibt man sich durch den Tiergarten zur weithin sichtbaren Siegessäule, umgeben von den sehenswerten Denkmälern von Bismarck und Moltke! Das Außenmosaik der Säule schildert in heroischer Weise die deutsche Reichsgründung. Die Säule selbst wurde von Hitler erhöht und vom Reichstag hierher versetzt. Die Kanonen an der Säule sind französische Beutekanonen. Ein Blick von der Säule bietet einen einmaligen Blick über die Stadt. Fotoapparat bereithalten!
Nach diesen Anstrengungen ist ein Absacken in einem der Berliner Lokale empfehlenswert.
Weitere Sehenswürdigkeiten: der Gendarmenmarkt (Ostberlin) ist ein einmaliges architektonisches Ensemble. Im Schauspielhaus gibt es erstklassige konzerte. Auch die drei Opern sind nicht zu verachten. Erstklassiges Theater gibt es jeden Abend auf den zahlreichen Bühnen (Deutsches Theater, Volksbühne, Berliner Ensemble, Schloßtheater). Theaterpläne hängen in jeder U-Bahnstation aus, Karten gibt's meist an der Abendkasse.
Außerdem das Völkerkundemuseum in Dahlem. Mit der S-Bahn kann man nach Potsdam fahren, dort Sans-Souci besichtigen, oder das Schloß. Oder das Schloß Babelsberg. Oder die Kuppelgekrönte Schinkelsche Stadtkirche. Oder die Brücke der Einheit, über die früher Spione ausgetauscht wurden.
Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park im Stil von Mutter Heimat. Mit Gedenktafeln mit Inschriften von Stalin im Park.
Hier wurde 1994 von Kohl und Jelzin die abziehende Sowjetarmee mit einer großen Parade verabschiedet.
Ein Besuch des Prenzlauer Bergs ist gleichfalls empfehlenswert.
Im Hoppegarten kann man auf Hunde wetten.
Auch kann eine Kaffeestunde im Fernsehturm und eine Inspektion der Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz nicht schaden. In Erkner gibt es ein Gerhart-Hauptmann-Museum. Langweilen solltest du dich jedenfalls nicht in Berlin!
