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Alt 31-10-2002, 12:14
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Zu Argument 4:

Die Faschisten hatten und haben weder Deutschland noch die deutsche Sprache gepachtet, sie benutzten bzw. benutzen diese Sprache nur, weil sie zufälligerweise hier geboren wurden. Sprachschützer als konservativ oder gar in die "rechte Ecke" zu schieben ( häufig der Fall ist), zeugt von solch einer Gedankenakrobatik und einer Argumentationsarmut, dass ich nicht bereit bin, mich mit solchen Argumenten weiter zu befassen.Nur eines noch: Goethe sprach-und schrieb- Deutsch, und das zu einer Zeit, in der es "en vogue" war, französisch zu "parlieren". War er ein Faschist? Sind die Engländer, die Franzosen, die Italiener, usw., die alle viel pfleglicher mit ihrer Sprache umgehen als wir, allesamt in die "rechte Ecke" zu stellen? Ich glaube, umgekehrt könnte daraus schon eher ein Schuh werden: Der augenblickliche Zeitgeist, die Amerika- nismen geradezu befehlsempfängerisch aufzusaugen,ohne auch nur den geringsten Versuch zu unternehmen,diese zu übersetzen, zeugt von einer gewissen Untertänigkeit,was wieder- um ein sehr faschistoider Charakterzug ist. Wie sagte doch Winston Churchill? Die Deutschen hat man vor den Füßen oder an der Kehle! Das gleiche gilt für die systematische Ausgrenzung von Millionen von Menschen, welche die "Neudeutsche Sprache" nicht verstehen und sich wie Fremde im eigenen Lande fühlen. Nachwort Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, der Meinung sind, dieses statement war keine gute performance,so tut es mir leid, Ihnen als reader dieser message Ihre time gerobbed zu haben.Turnen Sie bitte over zur next page. Sollten Sie jedoch zu den Menschen gehören, die- wie der amerikanische Autor Mark Rilla- der Meinung sind,dass die deutsche Sprache so viele Schätze menschlicher Zivilisation in sich birgt,bitte ich Sie, etwas gegen den zur Zeit grassierenden Anglo-Wahn zu unternehmen, bei dem Deutsch nur noch eine fehlerhaft eingesetzte Intarsie zu werden droht. Tun Sie etwas dagegen, dass wir die Brücken zu dem Deutsch von gestern und dem Deutsch von heute nicht abbrechen.Wer das Deutsch von morgen spricht, wird Worte von Heine oder Schopenhauer (der übrigens sagte, dass die einzige Kultur, die der Deutsche hervorgebracht hätte, seine Sprache sei),von Schiller oder Goethe,Nietzsche, Brecht oder von Enzensberger nur noch ungefähr verstehen, wenn überhaupt.Er wird jedoch nicht mehr verstehen,dass die- se Worte gut und warum sie gut waren, wird sie inhaltlich noch weniger erfassen können als wir heute Walther von der Vogelweide verstehen. Darum sollte der folgende Satz von Tucholsky für uns den gleichen Stellenwert haben, wie er schon zu einer anderen Zeit hätte haben sollen: Nichts ist schwerer und nichts er- fordert mehr Charakter als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: NEIN! Zuletzt ein Wort von Konfuzius, der schon um ca. 500 vor Christus erkannte, was viele auch heute noch nicht sehen wollen: Zuerst verwirren sich die Worte, dann verwirren sich die Begriffe, und schließlich verwirren sich die Sachen.


ich möchte besonders deutlich auf den letzten punkte (argument 4) aufmerksam machen.
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