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Alt 11-09-2002, 23:02
comcire2 comcire2 ist offline
Obeliskelektriker

 
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Zitat:
Original geschrieben von crashblue
Hm, zum Thema Drogen (und dazu zähle ich auch Alkohol und Nikotin): Wie comcin schon gesagt hat, es kommt auf die Menge an, und aber auch auf die Einstellung dazu. Wenn ein 14jähriger denkt er muss was ausprobieren und dann nicht mehr davon loskommt ist das was anderes als wenn ein 20jähriger ab und an mal was konsumiert. Es stimmt sicher dass sich einige ihr Leben mehr oder weniger zerstört haben indem sie die Kontrolle darüber verloren haben welche Drogen sie wie oft konsumieren, aber von diesen auf alle Konsumenten zu schließen ist einfach nur unfair. Was würdest zum Beispiel du, comcire, sagen, wenn ein Außenstehender dich als PC-Junkie abstempelt? Du bist ja selbst so stolz darauf dass dein VL einen geringen Stellenwert bei dir einnimmt - was aber, wenn du trotzdem von jemandem, der gar nichts mit PCs zu tun hat, deswegen beschimpft und als asozial abgestempelt wirst? Wäre nicht so toll, oder? Wieso also nimmst du dir das Recht heraus, genau das mit einigen Leuten hier zu tun? Es ist ein Unterschied ob jemand etwas so pauschalisiert und generell verurteilt wie du es hier praktiziert hast, oder ob man (so wie in comcins letztem Post bspw), obwohl man selbst oder Bekannte schon schlechte Erfahrungen mit etwas gemacht hat, immer noch objektiv genug bleibt und nicht von vornherein sagt alle die irgendeine Art von Drogen konsumieren sind asozial.
Mir ist durchaus bewusst dass meine Einstellung dazu etwas lockerer ist, und ich erwarte gar nicht dass alle diese Einstellung teilen. Aber seine für die einzig richtige zu halten...
Argh, nur weil ich selber nicht kiffe, heißt das doch noch lange nicht, dass ich mir kein Bild über die Konsequenzen machen kann.
Weißt du, ich habe mal ein mehrmonatiges Praktikum bei der Jugendgerichtshilfe gemacht. Logisch, dass man da nur mit Jugendlichen konfrontiert wird, die arge Probleme haben. Sehr oft war die Straftat dort BTM-Konsum/Handel etc. Auch mußte ich Gespräche mit den Jugendlichen führen, war bei den Gerichtsverhandlungen dabei und habe die Zeit nach der Verhandlung (Sozialstunden etc.) (mit-)überwacht.
Was ich da gesehen habe, war absolut schockierend.
Ich glaube, dass ich mir deshalb ein ganz gutes Bild in Sachen "Kiffen" machen kann. Meine Erkenntnis nach den Monaten beim Jugendamt: Kiffen ist nicht gut und brachte in den mir bekannten Fällen immer Probleme.
Die meisten haben sich in den Gesprächen (und danach) ziemlich dumm angestellt.
Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass man Süchtigen (egal ob Alkohol, Heroin etc.) zu 95% nicht klarmachen konnte, dass sie ziemlich weit unten sind und dass es spiralförmig so weiter geht. Jedesmal wollten sie sich rausreden, war echt traurig.
So, und wenn Leute schreiben, sie wären drogenabhängig und verhalten sich dabei auch noch dämlich, dann bin ich eben der Meinung, dass die ein- oder andere Tüte wahrscheinlich zu viel war.
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