
10-09-2002, 01:59
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Pinguin
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Zitat:
Verschwörungstheorien blühen im Netz
Düsseldorf (rpo). So schrecklich die Anschläge von New York und Washington auch gewesen sind, für eine Gruppe von Menschen waren sie ein gefundenes Fressen: Verschwörungstheoretiker und Weltuntergangsfanatiker ließen sich im Netz so richtig aus und entwickelten die abenteuerlichsten Theorien. Auch ein Jahr nach den Terrorangriffen spuken immer noch wilde Meldungen durchs Internet.
Rückblick: Kaum eine Woche nach dem Einsturz der Zwillingstürme erinnerten sich findige Zeitgenossen an eine Meldung der "New York Post" aus dem Jahr 1992. Damals schrieb Don Broderick über die Entdeckung, dass die Buchstabenkombination „NYC“ einen Totenkopf, einen Davidsstern und eine Hand mit Daumen hoch ergebe, wenn man sie in die Windows-Symbolschrift Wingdings übersetzt.
Microsoft stritt natürlich vehement ab, dass es sich dabei auch nur im Entferntesten um einen chiffrierten Aufruf zum Terror handeln könnte. Ob Absicht oder nicht - der Anschlag auf das World Trade Center hat der Kombination von "Zufällen" eine schreckliche Dimension verliehen und neuen Nährboden für Verschwörungstheorien geliefert.
Flugzeuge vom Boden aus gesteuert
So wird auf der Seite "Serendipity" (was soviel bedeutet wie, "die Gabe, zufällig unerwartete Entdeckungen zu machen") ausführlich dargelegt, dass nach "neuesten Erkenntnissen" Araber mit den Anschlägen gar nichts zu tun gehabt hätten. Vielmehr habe es sich um ein rein amerikanisches Vorgehen gehandelt ("entirely an inside job"). Die einzig arabische Verbindung seien die "unschuldig an Bord befindlichen arabischen Passagiere" gewesen, die jetzt als Schuldige herhalten müssten.
Begründet wird die Theorie damit, dass die Einschläge der Flugzeuge und das anschließende Feuer gar nicht zum Einsturz des WTC hätte führen können. Vielmehr seien dafür fachmännisch an den tragenden Säulen platzierte Sprengladungen verantwortlich gewesen. Schließlich seien die Türme nicht einfach zur Seite gekippt, sondern "sauber" implodiert. Gesteuert wurden die Maschinen übrigens vom Boden aus. Und zwar mit Hilfe eines in den 70er-Jahren entwickelten Systems, das ursprünglich bei Flugzeugentführungen eingesetzt werden sollte.
Und der Grund dafür? Laut "Serendipity" ist die Zerstörung des WTC Teil eines längerfristig angelegten Plans (wirksam angeblich seit der Kennedy-Ermordung, wenn nicht schon länger), um die amerikanische Republik zu zerstören und sie durch eine De-facto-Diktatur zu ersetzen, quasi "als Teil eines Vormachtstrebens durch eine globale Diktatur in Form einer Weltregierung".
Pentagon mit Rakete angegriffen
Zu dem Angriff auf das Pentagon behauptet der Franzose Thierry Meyssan, es sei überhaupt kein Flugzeug im Spiel gewesen. Der zerstörte Teil des Gebäudes sei viel kleiner als die Boeing und es seien keine Wrackteile gefunden worden. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sprach später davon, man habe das größte gefundene Teil auf einem kleinen Truck wegtransportieren können, der Rest sei durch die mörderische Hitze schlicht pulverisiert worden. Meyssan geht dagegen von einem Angriff mit einer Rakete aus.
Mathias Bröckers, Journalist und langjähriger "taz"-Kulturchef, stellt im jetzt erschienenen Buch "Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9." seine beim Online-Magazin "Telepolis" seit den Anschlägen veröffentlichten Texte zusammen. Seiner Meinung nach ist nicht erst seit dem 11.9. nichts mehr so, wie es einmal war, sondern es war schon vorher zu vieles ganz anders.
So soll bereits Großvater Prescott Bush Hitler unterstützt und finanziert haben, den die US-Armee dann beseitigen half. Vater George Bush habe als CIA-Chef Saddam Hussein bewaffnet, gegen den er dann als US-Präsident in den Krieg zog. Und Sohnemann George W. soll das Geld für seine erste Ölfirma vom Vermögensverwalter der Familie bin Laden erhalten haben.
Verschwörung auf höchster Ebene
Stutzig machen Bröckers Ereignisse und Pannen, die er bei seinen Recherchen herausgefunden hat. Warum dauerte es 75 Minuten, bis die ersten Abfangjäger aufstiegen, obwohl dem Oberkommando der US-Luftwaffe die gleichzeitige Entführung von vier Flugzeugen bekannt war, die sich zudem absoluten "no fly areas" näherten? Warum lagen die Trümmer der Pennsylvania-Maschine über viele Meilen verstreut? Wurde sie doch abgeschossen? Warum trat John O’Neill, Top-Bin-Laden-Fahnder der USA, acht Wochen vor den Anschlägen von seinem Amt zurück?
Hinter der ganzen Nummer vermutet Bröckers eine Verschwörung der Bush-Administration, die zum einen finanziellen Interessen dient ("Pipeline-Bau in Afghanistan"), andererseits die Einschränkung von Freiheits- und Bürgerrechten ermöglicht ("Patriot Act", "Homeland Security"), die Bush angeblich schon vor dem 11.9. in der Schublade gehabt haben soll und die auf einen totalitären Überwachungsstaat hinauslaufen. Der angelaufene "war on terrorism" diene "einer andauernden Kampagne zur Durchsetzung einer globalen Pax Americana, nötigenfalls mit Gewalt".
Mit seinem Resümee dürfte Bröckers jedenfalls den meisten Verschwörungsfreunden aus der Seele sprechen: "Nach der größten Polizeifahndung aller Zeiten liegen gegen den angeblichen Chefplaner Osama bin Laden und seine El-Kaida-Bande, knapp ein Jahr nach den Anschlägen, so viele Beweise vor wie wenige Stunden danach: praktisch keine" - also auch nur eine Verschwörungstheorie und zwar von ganz oben.
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Quelle: RP-Online
Ich möchte in dem Zusammenhang nochmal an die damalige Diskussion erinnern, wo man mir für meine Gedanken, dass ich mir eine mögliche Beteiligung Amerikas am Ganzen vorstellen könnte, mehr oder weniger ausgelacht wurde.
Bei einem Mord fragt man immer: Wem nutzt es? Und nun schaut einfach mal, wem dieser Mord wirklich genutzt hatte...
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