Über Sachen zu labern, die man nicht mal ansatzweise kennt, muss ja nicht sein, oder? Wir sind nicht dazu da, um 24 Stunden am Tag dort Sandsäcke zu bewegen. Du warst ja nicht selber vor Ort, oder doch? Du bist ja keine der Betroffenen. Hast du dich eigentlich schon in einer Weise hilfreich für die Opfer bewährt?
Ausserdem habe ich "fast" geschrieben, oder haste das mal wieder überlesen crash? Und nicht, so wie du es herausgekürzt beschrieben hast. Das regt mich wieder mal auf!
In Amt Neuhaus waren 7000 Helfer freiwilliger Organisationen (Feuerwehr, Rotes Kreuz, THW, DLRG). Die Bundeswehr ist dort nicht mit bei. Wieviele tausend das waren weiss ich nicht. Wir waren anfangs mit 5000 Helfern in einer riesiegen Zeltstadt untergebracht. Das war die Zeit, wo wir nachts immer raus mussten, um Lecks abzudichten, die Deiche zu stabilisieren. Danach wurden wir von einer anderen Kreisbereitschaft abgelöst. Wir bauten unser eigenes Lager auf auf einem Gelände, wo auch eine Kompanie vom Heer untergebracht war. Unsere Kreisbereitschaft hatte 104 Männer und Frauen. Es gab immer alle 6 Stunden reichlich zu essen. Die letzten Tage verbrachten wir als Schelle Eingreiftruppe nah am Deich und bekamen einige Laster von der Bundeswehr unterstellt voll mit Sandsäcken. Falls ein Leck entdeckt worden wäre, so hätten wir dort ran müssen, es weitgehend abdichten und uns dann von einer Kreisbereitschaft aus der Zeltstadt ablösen lassen, damit wir das nächte Leck schnell abdichten könnten. Aber die Deiche waren alle schon so weit stabilisiert, dass keine gravierenden Lecks mehr auftraten. Fakt: Unsere Kreisbereitschft Friesland hatte Tagelang nichts zu tun. Wir lagen in der Sonne, spielen Fussball, Karten usw, haben gelesen, geschlafen oder etwas getrunken.
Wir haben unsere Arbeit getan, wir haben es geschafft, dass die maroden Deiche gehalten haben und dass die tausenden Menschen von Amt Neuhaus wieder in ihre Häuser zurückkehren konnten mit der Gewissheit, dass sie nichts verloren haben. Unsere Kreisbereitschaft war in Neu Garge im Einsatz, eben dort, wo es in ganz Amt Neuhaus am kritischten war. Dort gab es auf 2 km Deichlänge 5 Lecks, die wir gestopft haben. Die Bewohner zeigten keine Reue, dass wir nur herumlagen. Sie brachten uns zu den 4 super Mahlzeiten noch selbstgebackenen Kuchen, Kaffee und allerlei nützliche Sachen in unser Lager, als die Evakuierung aufgehoben wurde. So dankbar, wie diese Menschen waren, so dankbar waren wir, dass wir helfen konnten. Auch wenn es eben nur das Warten war. Wir haben es eben geschafft!
Die gesamten Kosten, die angefallen sind, egal was es war, trägt eben das Land. Hinzu kommt der Lohnkostenausfall.
Junker
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Verdammt, wurde aber auch Zeit.
Geändert von Junker (28-08-2002 um 11:54 Uhr).
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