Noch mal was zu "objektiver" Berichterstattung:
Sowas ist mir jetzt schon zweimal in ähnlicher Form untergekommen.
Im Radio: Ein Moderator befragt einen Psychologen zu den Ursachen des Massakers, sie kommen auch auf "Killerspiele" zu sprechen. Der Mod weist daraufhin, dass doch offensichtlich der Täter sich an CS orientiert hat etc., dass dort die Hauptursache läge usw. Der Psychologe versucht zu differenzieren. Er glaubt nicht, dass man das so einfach erklären könne, es gebe doch viel tiefere Ursachen und auch viele nicht gewalttätige Spielefans. Der Moderator lässt sich nicht beirren, er weist auf die doch OFFENSICHTLICHEN Parallelen hin und zweifelt daran, dass jemand, der "Killerspiele" gut findet, noch ganz normal sein kann. Der Psychologe erklärt nochmals, dass viele Untersuchungen belegen, dass es keinen oberflächlichen Bezug zwischen einem Spiel (oder überhaupt medial vermittelter Gewalt) und der Realität gebe und vielmehr in der Realität der gesellschaftlichen Verhältnisse die Ursachen für ein eventuelles Absinken der Gewalt-Hemmschwelle lägen. dies erläutert er, sie sprechen noch mehrere Minuten über andere Hintergründe. Dann beendet der Moderator das Gespräch "Vielen Dank..." und kommt im Fazit des Interviews noch einmal auf seine These zurück und streicht besonders die Rolle gewalttätiger computerspiele heraus und verweist auf deren besondere Gefährlichkeit für die Gesellschaft "...wie auch unser Psychologe bewiesen hat!"
Derartige Kurzsichtigkeit ist eigentlich lachhaft - mir blieb das Lachen im Halse stecken.
Sollte uns das nicht zu denken geben?