Ich hab mir den Film gestern in der Originalversion im Kino gegeben...und wollt hier mal meine Impressionen reinschreiben, gewissermassen um dem interessierten Rest zu zeigen,was hinter der Kulisse des Trailers steckt.
Die Story dürfte bekannt sein: US-Eliteeinheit versucht somalische Milizenführer gefangenzunehmen und gerät dabei in der somalischen Hauptstadt Mogadischu in einen Hinterhalt. Insgesamt 2 Blackhawk-Helikopter werden abgeschossen, der Konvoi der die Elitetruppe rausholen soll, gerät unter Beschuss und kommt nicht durch, ca. 90 Ranger und Delta Force Angehörige sind eingekesselt und müssen sich gegen den wütenden und bewaffneten Mob wehren. Erst am Morgen kommt Verstärkung an und holt die Männer da raus, Bilanz: 18 Amerikaner tot und ca. 1000 Somalis tot, Mission fehlgeschlagen.
Genaueres unter
http://www.blackhawkdown-derfilm.de/
So, was dürfen uns nun von einem Film erwarten, in dem die Amis mächtig einen auf den Deckel kriegen ?? (Ich sehe da einige sabbern, raus aus meinem Topic

)
Nun, ehrlich gesagt nicht mehr als von Pearl Harbor, ich persönlich war enttäuscht...der Film war lang, klischeehaft, und eine Vergeudung von Waffen und Gerät sowie erstklassiger Special Effects...
Warum sagt das ausgerechnet ein Mann, der als Avatar sich selbst als US-Marine ausstaffiert, trägt ?? Werden sich einige sicher fragen. Nun, ganz einfach: Weils wahr ist *gg*
Der Film wirkte irgendwie befremdlich auf mich - während Pearl Harbor mir zumindest die eklige Liebesgeschichte und die ach so tolle Kameradschaft als Vorspeise servierte, einen wirklich gut inszenierten Luftangriff als Hauptgang, und den Angriff auf Tokio schliesslich als patriotisch gefärbtes Dessert (das äusserst peinlich und unrealistisch wirkte) , vermischt Jerry Bruckheimer in seinem somalischen Gemetzel historische Authenzität mit klischeehaften Vorstellungen und dem Traumbild der US-Gesellschaft, nämlich dem der unbesiegbaren Armee, die durchs Knöpfedrücken einen Krieg gewinnen kann.
Heraus kommt dabei ein Film, von dem ich nicht einmal das Genre genau bestimmen kann - für einen Actionfilm war er zu lang und die Schüsse wurden zu gezielt abgegeben, ausserdem war das Waffenverhalten zu realisitsch. Für einen Kriegsfilm fehlt der Stoff, die Schlacht dauerte damals ca. eine Nacht lang, wenn Bruckheimer versuchte, die Schlüsselereignisse nachzustellen, dann ist ihm das nur bedingt gelungen, denn teilweise hat man das Gefühl, etwas zu sehen, was vor zehn Minuten auch schon mal passierte. Allerdings entspricht dies zum Grossteil der Realität, also könnte man ihn als Mischung aus Dokumentation und Spielfilm sehen, aber dafür ist er wiederum zu pathetisch und zwar in einer Weise die peinlich wirkt. Ich habe nichts gegen Patriotismus, im Gegenteil - aber dieses schnulzige, künstliche Kameradschaftsgetue geht einem einfach nur am Sack. Dazu kommt das Klischee von den edlen Rangern, den kriegsgeilen Deltas, den coolen Piloten, und den abgrundtief bösen Somalis...wobei ich mich mit letzterem anfreunden könnte, har har
Fazit: Der Film stellt den Versuch dar, die Schlacht von Mogadischu so authentisch wie möglich darzustellen und mit einer gehörigen Prise Klischee und Pathos zu vermengen...heraus kam leider ein Film, der einfach nur lang und klischeehaft ist, und noch dazu eine Niederlage als moralischen Sieg abstempelt. Schade um die Gefechte, die teilweise echt geil waren, vor allem der Beginn der Kommandoaktion...also wer nicht viel denken will und wem zwei Stunden im Kinosaal nix ausmachen, der ist hier an der richtigen Stelle - der Rest wartet mit mir auf "We were soldiers"
Und noch was: Erstens, ja diese Schlacht ist wirklich passiert (eine Bekannte von mir die gestern mit war, wollte das heute partout nicht glauben

) und zweitens, ja ich bin für eine Rückkehr dorthin...die Amis müssen ja zeigen, dass sie in der Zwischenzeit was dazugelernt haben *gg* Und falls nicht....dann gibts immerhin eine Fortsetzung "Blackhawk Down 2 - Scheisse, wieder nichts !"