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Alt 07-05-2007, 18:51
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SonMuKuh, deine Versuche dem Film einen historischen Wert anzudichten scheitert bereits bei deiner selbstgewählten Quelle.

Zitat:
"Dieser Bericht ist umstritten: Während die Polis Theben mehr oder weniger offen propersische Politik betrieb, sollen Thebaner auf Seiten des griechischen Bündnisses mitgekämpft haben – es bleibt unklar, ob es sich um exilierte Regimegegner oder aber um ein vom Hellenenbund erzwungenes Kontingent handelte. Auch die Anzahl von 300 Spartanern ist sicherlich unvollständig – man kann nach vergleichbaren Schlachten davon ausgehen, dass jeder spartanische Hoplit von mindestens 5 Heloten begleitet wurde, so dass das griechische Kontingent insgesamt größer gewesen sein wird, als es die Angaben Herodots nahelegen. Das Oberkommando lag in den Händen des spartanischen Königs Leonidas, so wie dies auch in anderen Perserschlachten der Fall war und den Kommandostrukturen des Bündnissystems entsprach.

Die heutige Geschichtsforschung geht davon aus, dass Ephialtes als historische Persönlichkeit nicht existiert hat. Er diente der zeitgenössischen griechischen Geschichtsschreibung dazu, einen taktischen Fehler von Leonidas zu verschleiern. Diesem war der Pass, über den die Perser den Griechen in den Rücken fielen, zwar bekannt, er hatte ihn jedoch nur unzureichend durch 1000 Mann Hilfstruppen sichern lassen und dadurch die Umfassung der griechischen Kräfte erst möglich gemacht.
Darüberhinaus kann noch weitere Quellenkritik betrieben werden. Herodot wird im Artikel als einzige Quelle genannt, die direkt aus dem 5. Jahrhundert stammt. Dementsprechend werden spätere positivistische Quellen auf Herodot aufbauen. Allerdings sorgt Herodot selbst schon für unglaubwürdige Zahlen, ein 5 Millionen Heer in der Antike aufzustellen war schlicht unmöglich. Übrigens war Herodot 4 Jahre alt als die Schlacht stattfand, also ist er selbst kein Zeitzeuge. Außerdem sollte man sich nach der Intention des Autors fragen. Da er vom Staat Athen bezahlt wurde, sollte er sicherlich die Schlacht im Sinne der Griechen schildern. Eine objektive Person ist er nicht, findet man in der Antike an sich eh nicht auf Anhieb.

Ich verstehe wirklich nicht warum sich Leute so sehr darum bemühen in dem Fall nach "Wahrheit" zu suchen. Es ist eine Comicverfilmung verdammicht nochmal.
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