Sharon wird wohl nicht in das Amt des Premierministers zurückkehren. Ein neuer Spitzenkandidat scheint auch schon ausgemacht. Der neu gegründeten Partei Sharons (der übrigens auch Shimon Perez angehört) sagt man einen momentanen Wahlerfolg voraus, wobei wir ja wissen, wie es tatsächlich um diesbezügliche Umfragen steht.
Für den Konflikt mit den Palästinensern ist Sharon ein enormer Verlust, zumal er durch seine Führungsstärke auch unpopuläre Maßnahmen durchsetzen konnte (siehe Räumung des Gazastreifens). Inwieweit sein Nachfolger diese Lücke ausfüllen kann, ist fraglich; allerdings sehen vielen Eingeweihte und internationale Beobachter derzeit keinen adäquaten Ersatz für Sharon, welcher seine Pläne (er deutete weitere Rückzugsplanungen an) auch umsetzen kann. Es lässt sich natürlich darüber diskutieren, ob die Umsetzung dieser Pläne aufgrund der derzeitigen Lage in Palästinensergebieten (Abbas hat praktisch keine Macht mehr; Hamas und ähnliche Gruppen streiten um die Vorherrschaft - es herrscht quasi das Chaos!) überhaupt Sinn macht.
Im Bezug auf den Iran wird sich wohl kaum etwas ändern. Die Fronten sind verhärtet, die Mobilmachung wird weitergehen; dafür werden auch die Generäle und Berater sorgen.
__________________
Die Welle sprüht, und staut zurück und weichet,
Und schwillt bergan, sich immer selbst zu trinken;
Gehemmt ist nun zum Vater hin das Streben.
Sie schwankt und ruht, zum See zurückgedeichet;
Gestirne, spiegelnd sich, beschaun das Blinken
Des Wellenschlags am Fels, ein neues Leben.
|