Mexiko ist ein äußert unangenehmer Gegner. Sie spielen ein ungeheuer enge Deckung und halten diese bis zum Ende aufrecht. Die Brasilianer haben sie damit schon entzaubert, für Argentinien hat's nicht ganz gereicht. Mal abgesehen von ihrern technischen sowie physischen Fähigkeiten, hat sich Mexiko - trotz der Niederlage gegen Argentinien - auch taktisch und vor allem im Bereich der Disziplin enorm verbessert; phasenweise vielleicht nicht unbedingt ein unterhaltender Fußball, dennoch meist effektiv.
Für mich bleibt Argentinien die weltbeste Mannschaft. Gegen Deutschland hat man gesehen, wie dominierend sie ist, wenn das Tempo einmal entsprechend angezogen wird. Diese Spieler haben ein riesen Potenzial, sind technisch Nummer 1, physisch ebenfalls enorm stark und taktisch sowieso. Dazu kann Pekerman auf eine solch große Vielfalt und Auswahl an Spielern zurückgreifen - jede Nation wäre neidisch. Hinzu kommt noch Riquelme: ein Wahnsinnsspieler, erstklassiges Ballgefühl; ein Augenschmaus, ihm zuzusehen.
Ich bin gespannt, wie Mexiko gegen Deutschland auftreten wird; ob man die defensive Strategie (wie gegen Brasilien und teilweise gegen Argentinien) fortsetzt, oder doch etwas offensiver agiert. Ich gehe aber davon aus, dass man dem bisherigen System treu bleibt. Für das Finale erwarte ich mir einen offenen Schlagabtausch. Entscheidend wird sein, wie die argentinische Defensive mit Ronaldinho zurecht kommt und ob man Adriano in den Griff bekommt. Die Innenverteidigung wird entsprechend gefordert werden. Sollte das klappen, sehe ich Argentinien als sicheren Sieger, weil ich die brasilianische Hintermannschaft nicht im Stande sehe, mit dem argentinischen Offensivpotenzial zurecht zu kommen.
Übrigens: Ich halte zwar genauso wenig von dieser neuen, etwas abgeänderten Abseitsregel; dem Spieler ermöglicht diese aber ausschließlich Vorteile. Man bedenke, welche Möglichkeiten ein Stürmer nun hat, den Torhüter entsprechend die Sicht zu versperren, ohne dabei des Abseits überführt zu werden. Ich würde weiterhin das aktive und passive Abseits vorschlagen, dennoch sehe ich die Spieler (Feldspieler) - nachdem sie sich daran gewöhnt und alle Möglichkeiten erfasst haben - klar im Vorteil.
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Die Welle sprüht, und staut zurück und weichet,
Und schwillt bergan, sich immer selbst zu trinken;
Gehemmt ist nun zum Vater hin das Streben.
Sie schwankt und ruht, zum See zurückgedeichet;
Gestirne, spiegelnd sich, beschaun das Blinken
Des Wellenschlags am Fels, ein neues Leben.
Geändert von Tassahak (28-06-2005 um 13:36 Uhr).
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