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Alt 27-04-2005, 16:34
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Zitat von ElDono0
...bei dem typen von erfurt da glaub ich eher das der auslöser war das er im schützenverein war es ist nämlich ein sehr großer weg vom virtuellen ballern zum realen ballern auch wenn es nur zielscheiben waren...
Das kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen. Ich bin selbst in einem Schützenverein, und schieß relativ aktiv Luftgewehr. Es mag ein bischen anders sein wenn man Kleinkaliber oder sowas schießt, also mit richtigen Patronen wo's auch schön knallt, nicht nur mit durch Luftdruck abgeschossenen Kugeln, trotzdem liegst du da denk ich völlig falsch.

Mit Aggressionen hat Schießsport echt überhaupt garnix zu tun. Um gut zu schießen muss man sehr ruhig sein, sich Konzentrieren. Sobald man sich aufregt wird's ziemlich schwierig gut zu Schießen. Man muss lernen seine Atmung zu kontrollieren, auf seinen Körper soweit zu hören das man eine ruhige und unverkrampfte Grundstellung hat. Man muss lernen sich auf sich selbst, statt auf seine Umgebung zu konzentrieren. Man muss lernen seinen Kopf frei zu kriegen und sich auf das zu Konzentrieren was man gerade tun will - nämlich ruhig zu werden und gut zu schießen. Gut zu schießen heißt im Prinzip perfekt ruhig zu sein und zuzusehen wie sich automatisch der schuß löst (hört sich komisch an, aber das ist so - man tut das unterbewusst) ohne das dabei das Gewehr irgendwie wackelt, noch ein, zwei Sekunden nach dem Schuß im Anschlag zu bleiben, zu schaun wo der Schuß hin ist und dann Abzusetzen.

Sicher ist Schießen gut um Aggressionen und Stress abzubauen - aber eher weil man dabei ruhig wird, als gegenpol. Ein stück weit hat Schießsport eher was mit Meditation zu tun, denn mit rumballern.

Außerdem wird bei den Jungschützen im Training Sicherheit sowas von eingebläut, sprich: NIEMALS das Gewehr auf IRGENDWEN richten, auch wenn es leer ist und man es nur aufräumen will, auch nicht spaßeshalber, man Hält es IMMER so, daß es entweder auf den Boden oder die Decke zeigt, wenn man es nicht in der hand Hält muss man IMMER die Klappe auf haben, damit der Abzug nicht gespannt ist und sich kein Schuss lösen kann, selbst wenn man abdrückt. Sprich: Du kriegst das so offt zu hören das du eigentlich nichtmal mehr unterbewusst auf die Idee kommen würdest das Gewehr auf andere Menschen zu richten.

Es ist auch wirklich nicht so das bei den ganzen Wettkämpfen irgendwo großartig Aggressionen durchkämen, Streiereien oder sowas. Nichtmal beim neuen Liga-Schießen, wo du soquasi "Mann gegen Mann" schießt, also dein Ergebniss direkt mit dem des Schützen der anderen Mannschaft verglichen wird und es eigentlich nur darauf ankommt besser als der andere zu sein um den Punkt für die Mannschaft zu holen. Im gegenteil, man blödelt rum, macht witze usw. Sicher ist Konkurrenz da, aber keine aggressive, sondern eine sportliche, meistens freundschaftliche.
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Richard Le Gallienne

Geändert von Chriss (27-04-2005 um 16:40 Uhr).
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