Eden weint im Grab: Traumtrophäen toter Trauertänzer
1. Den Herbstlaubreigen Tanzt Der Tod
2. Des Träumers Melancholie
3. Im Blutrausch Schreien Engel Schrill
4. Schwarze Gräber Einsamseen
5. Untergang Im Rosenmeer
6. Sinfonie Des Schlafes
7. Leidenschaft In Rot
8. Monologe Trüber Wortgewalt
9. Wenn Die Welt Im Traume Flieht
10. Oh, Grabesstille...
11. Zeiten(w)ende
Ich bin gestern auf etwas gestossen, das ich einfach genial finde: Eine Band, die ihr erstes Album nicht nur kostenlos zum Download anbietet, sondern auch noch absolute Spitzenmusik spielt. Gothic mit gegrowlten Lyrics, wie es sonst bei Death-Metal Stücken üblich ist. Und das ganze noch auf deutsch! :klatschen:
Aber genug der Einleitung, widmen wir uns dem wesentlichen, der Musik. Der Opener "Den Herbstlaubreigen Tanzt Der Tod" ist ein absolutes Hammerstück, das jemanden, der die Richtung gerne hört, sofort in seinen Bann zieht. Extrem düstere Stimmung, klare Riffs und gegrowte Lyrics, die leicht zu verstehen sind prägen das Lied und machen es zum für mich besten Track der CD.
Das zweite Lied prägt sich vor allem durch den Refrain ein, besonders die Zeile, die den Titel des Liedes enthält "Des Träumers Melancholie".
"Im Blutrausch schreien Engel schrill" ist Track, der besonders durch die Bridge, ein Kanon zwischen Sänger und Background Vocals an Atmosphäre gewinnt.
Der vierte Track jagt mir jedesmal bei einer Stelle einen Schauer über den Rücken " Für dich, für dich, oh Liebste mein/ Will ich ewig hier begraben sein", was ihm sehr zugute kommt.
"Untergang im Rosenmeer" ist ein sehr ruhiges Lied, das fast ohne gegrowlte Lyrics auskommt und passt trotzdem sehr gut zum Rest der Scheibe.
"Die Sinfonie des Schlafes" ist auch ein sehr ruhiger Track, aber der Refrain lädt zum mitsingen auf, schade eigentlich, dass es sich bei Eden weint im Grab um ein reines Studioprojekt handelt, das nicht live spielt.
"Heißet, preiset hoch des Feuers Gunst" heisst es im siebten Track, der "Leidenschaft in rot". Ein sehr gelungener Track, der nach den beiden ruhigen wieder etwas aggressiver vorgeht.
Paradox wird es im nächsten Track, den "Monologen trüber Wortgewalt". Ein Mann begräbt die Sprache, da sie ihm keine Möglichkeit mehr bot, sich auszudrücken. Darüber kann er jedoch nur mit der Sprache berichten.
"Wenn die Welt im Traume flieht" beschreibt genau, was der Titel schon ankündigt, wieder mit schön gegrowlten Lyrics und sehr düster.
Der letzte richtige Track ist "Oh, Grabesstille..." und lässt einen Begrabenen zu Wort kommen, der immer noch die Einsamkeit spürt, da er von seiner Liebsten getrennt ist. Im Refrain erinnert die Stimme des Sängers extrem an den von Eisregen. Ob er es wirklich ist, weiss ich nicht, aber möglich wäre es schon, die teilweise ziemlich morbiden Texte und auch der Albumtitel deuten darauf hin (alle Eisregen-Alben, mit Ausnahme des ersten, kann man mit den gleichen Konsonanten abkürzen, FF, KK, LL, WW; TTtTT ist die Abkürzung des Eden-Albums).
Doch wieder zurück zur Musik, genauer gesagt des Outros namens "Zeiten(w)ende", das klar gesprochen ist und noch ein Echo enthält, was es insgesamt noch geheimnusvoller wirken lässt.
Für mich ein ziemlich gutes Album, deswegen gibt es von mir 8/10 Punkten.
Und da es nichts kostet ist es auf jeden Fall mal wert, gehört zu werden.