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RedBasti 18-06-2007 12:40

Ein Angriff ist moralisch immer mindestens bedenklich, egal ob absehbar oder nicht. Gleiches gilt auch für Präventivschläge. Die arabischen Staaten der Region haben somit von Anfang gezeigt das keine Skrupel bestehen militärisch gegen Israel vorzugehen oder um es schärfer zu formulieren: Man will die Juden mit aller Macht zurück ins Meer treiben. Das gilt für viele auch heute noch, genau deshalb kann der Staat Israel nur aus einer Position der militärischen Stärke heraus existieren.

Und streng genommen hat Israel den rechtlichen Anspruch. Es handelte sich vorher um britisches Mandatsgebiet und dieses wurde mit Zustimmung der UN für die Gründung des Staates Israels verwendet. Vom internationalen Recht aus betrachtet steht Israel in seinem Kernland sehr stabil während es gleichzeitig keine rechtliche Grundlage für einen palästinensischen Staat gibt.

Aber um mal wieder zum Thema zurückzukommen:
Zitat:

Zitat von Germane45
Gefühlsmässig halte ich die Fatah auch für das kleinere Übel.

Aber gewählt hat die Bevölkerung nun mal jemand anderen.
Ich konnte es seinerzeit zwar auch nicht nachvollziehen, aber jetzt bekommt das Volk halt die Quittung präsentiert.

Fraglich ist nur ob die Bevölkerung auch wirklich direkte Rückschlüsse zieht. Wünschenswert wäre es natürlich, denn die Hamas wird weder Frieden, noch einen palästinensischen Staat ermöglichen.

Psycho Joker 18-06-2007 17:07

Die palästinensische Zivilbevölkerung kann gerade mal gar nix gegen die Hamas unternehmen. Es gab bei den Berichten überdie Kämpfe Meldungen und Bilder von unbewaffneten Zivilisten, die die Gewalt stoppen wollten indem sie an die Kämpfer apellierten. Die Hamas hat daraufhin Zivilisten auf den Straßen hingerichtet, wie auch unbewaffnete Fatah-Anhänger und solche, die sich ergeben hatten. Das ist kein simpler politischer Machtkampf, sondern im Grunde ein blutiger Militärputsch, auch wenn es kein reguläres Militär ist, das putscht, sondern eine Miliz. Das gewählte Oberhaupt der palästinesischen Regierung gehört der Fatah an und hat sich zum Frieden bekannt. Die Hamas sind damit nicht einverstanden und erobern praktisch die Palästinensergebiete mit Waffengewalt, das erfüllt für mich den Bestand einer gewaltsamen Machtübernahme.
Es ist äußerst wünschenswert, wenn Israel die Fatah mit Waffen unterstützt, denn schließlich will Israel einen Partner für einen dauerhaften Frieden. Eine abwartende Politik wäre fatal und dumm, da mit der Hamas nichts zu machen ist.

Zur "Schuldfrage": Natürlich wählt das Volk seine Regierungsparteien, aber man kann die Hamas sicherlich kaum auf Volkswillen reduzieren, denn immerhin richtet sich die Gewalt der Hamas gegen das eigene Volk und das mit äußerster Brutalität. Von Widerstandkampf im Namen des palästinensischen Volkes kann da keine Rede mehr sein.
Wenn jemand einen polemischen Nazivergleich ziehen möchte: Als die Nazis die Macht übernommen und ihr Regime errichtet haben, haben nicht die NSDAP-Wähler "die Quittung bekommen", sondern diejenigen wurden verfolgt und unterdrückt, die gegen die Ideologie der Nazis waren.

Germane45 18-06-2007 17:27

Ich muss dir im grossen und ganzen zustimmen.

Das die Zivilbevölkerungs sich mit den Hamas den Teufel ins Haus holt, haben die sicher nicht vorhersehen können.

Aussenpolitisch graben die sich aus meiner Sicht sowieso gerade ihr eigenes Grab.

Die Kontrolle über die EU Gelder, die dort fliessen, werden die Hamas wohl nicht erlangen.

Also müssen die evtl andere Geldquellen haben?
Ich habe da so meine Favoriten.



Zitat:

Zitat von Psycho Joker (Beitrag 1456518)
Das gewählte Oberhaupt der palästinesischen Regierung gehört der Fatah an und hat sich zum Frieden bekannt. Die Hamas sind damit nicht einverstanden und erobern praktisch die Palästinensergebiete mit Waffengewalt, das erfüllt für mich den Bestand einer gewaltsamen Machtübernahme.

Ich Frage mich in dem Zusammenhang auch, was wollen die mit dem Gazastreifen?

Den kontrollieren die doch nur nach innen, aber nicht nach aussen.
Das wissen die Israelis schon zu verhindern.

LordMordred 21-06-2007 14:08

Naja, so wie es aussieht ist es zu mindest für den Gaza-Streifen gegessen. Die Hamas macht jetzt ihren eigenen Gottesstaat, mal schauen wie lang sie dort bleiben wollen, bevor sie sich wieder den üblichen Gewaltakten zu wenden :nos:

Wären dort nicht auch Säugetiere der Spezies Mensch würde ich die einfach Aushungern. Das war ein astreiner Militärputsch und keiner hat was gemacht. Mal schauen wie es ausgeht und dann schicken wir mal irgenwen runter, der dort ein bisschen verhandelt.

Germane45 21-06-2007 18:17

Dieses Interview eines der Gründungsmitglieder der Hamas gibt auch schon einen kl. Einblick in das Geschehen, womit zu rechnen ist.

Könnte momentan die Ruhe vor dem Sturm sein. :hmm:

Tyrael 22-06-2007 14:36

Zitat:

Zitat von Germane45 (Beitrag 1456525)
Ich muss dir im grossen und ganzen zustimmen.

Das die Zivilbevölkerungs sich mit den Hamas den Teufel ins Haus holt, haben die sicher nicht vorhersehen können.

Aussenpolitisch graben die sich aus meiner Sicht sowieso gerade ihr eigenes Grab.

Die Kontrolle über die EU Gelder, die dort fliessen, werden die Hamas wohl nicht erlangen.

Also müssen die evtl andere Geldquellen haben?
Ich habe da so meine Favoriten.





Ich Frage mich in dem Zusammenhang auch, was wollen die mit dem Gazastreifen?

Den kontrollieren die doch nur nach innen, aber nicht nach aussen.
Das wissen die Israelis schon zu verhindern.

die interessieren sich doch nicht für Aussenpolitik. Das einzige was die wollen ist ein ständiger Feind, weil das ihre einzige Möglichkeit ist ihre Macht aufrecht zu erhalten. Aber je länger sie weitermachen desto wahrscheinlich wird die Weltpolizei wiedermal eingreiffen und dann könnte die Situation auch für Europa und Amerika wirklich bedrohlich werden.

Und natürlich hat die Hamas Geldquellen, oder glaubst du die arabischen Staaten rund um Israel würden da der Hamas ned sabbernd zusehen? Die Hams macht die Drecksarbeit für ein paar Waffen und bischen Sprengstoff. Oder glaubst du etwa auch, dass die Hizbolla vor ein paar Monaten ihre Waffen alle selbst produziert hat? Krieg bringt der Wirtschaft einen Aufschwung, das wissen ned nur die amis.

Germane45 22-06-2007 16:01

Zitat:

Zitat von Tyrael (Beitrag 1457764)
Oder glaubst du etwa auch, dass die Hizbolla vor ein paar Monaten ihre Waffen alle selbst produziert hat? Krieg bringt der Wirtschaft einen Aufschwung, das wissen ned nur die amis.

Wo das Geld für die Waffen herkommt, hat der Hamas Führer ja in seinem Interview selbst gesagt.

Wenn man sich dann die Waffen ansieht, die von diesem Geld gekauft werden, weiss man doch auch, wo diese herkommen.

Nur haben die Hamas und Konsorten nichts von "diesem wirtschaftl. Aufschwung".

Den Gewinn streichen sich andere ein.

Tyrael 22-06-2007 18:37

Zitat:

Zitat von Germane45 (Beitrag 1457790)
Wo das Geld für die Waffen herkommt, hat der Hamas Führer ja in seinem Interview selbst gesagt.

Wenn man sich dann die Waffen ansieht, die von diesem Geld gekauft werden, weiss man doch auch, wo diese herkommen.

Nur haben die Hamas und Konsorten nichts von "diesem wirtschaftl. Aufschwung".

Den Gewinn streichen sich andere ein.

natürlich, die Hamas ist keine wirtschaftliche Institution o.O Es geht darum, dass sich die Hamas die Macht sichern will und die nur durch die Unterstützung der Wirtschaft im Hintergrund kann, welche von solchen Kriegen etc. auch noch profitiert (und in wirklichkeit die Macht haben).

Psycho Joker 10-07-2007 23:30

LOL, ich liebe uralte, einfache aber falsche Gemeinplätze wie "Krieg bringt der Wirtschaft einen Aufschwung". :D
Krieg bringt der Wirtschaft rein gar nichts und ist im Gegenteil sogar ein hochdefizitäres Unternehmen, das war schon immer so. Dass es nach Kriegen oft writschaftlichen Aufschwung gibt, kommt daher, dass im Krieg alles zerstört wird und danach alles wieder aufgebaut werden muss. Sogenannter wirtschaftlicher Aufschwung nach einem Krieg beschränkt sich darauf, die Wirtschaft wieder auf den Status quo vor dem Krieg zu bringen. Ob man Krieg so gesehen als gut für die Wirtschaft bezeichnen kann, scheint mir höchst fraglich. :)


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