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Raskolnikow 30-12-2005 06:22

Große Frage dieser Tage
 
Ich lasse das Wort meinem treuen Freunde I.K. Philipp:

"Verehrte Teilnehmer,

der ich bisher nur las und dann lange nicht mehr, habe nun leider den Augenblick versäumt, als dieses Forum von den Imbezilen übernommen wurde. Ich möchte dem etwas entgegensetzen – leicht wird das nicht.

Kann die Welt bleiben, wie sie ist?
Sollen Bank-Manager, indem sie tagelang Zigarren rauchen, tausende Leute entlassen und sich wirtschaftskriminell beim Ausverkauf produzierender Unternehmen betätigen, Millionengehälter beziehen und respektiert werden; sollen Vorstandsmitglieder auf Kosten des Arbeiters ihre Wochenenden in Edelpuffs oder dem Fernen Osten verbringen, während mir täglich abgerissene Gestalten begegnen, die öffentliche Mülleimer nach Brauchbarem durchwühlen oder sich beim Verkauf von Obdachlosenzeitungen erniedrigen, während in aller Stille und Scham Hartz-IV-Opfer ihre Familien von Nudeln und Tütenfraß ernähren müssen und noch nicht wagen, betteln zu gehen?
Sollen die Menschen Nordkoreas hungern und bangen, weil ihr kryptostalinistischer Juchhe-Schweinepriester Kim lieber die fünftgrößte Armee des Planeten unterhält und ehrgeizige Atomforschung betreibt, als etwas gegen die kollossale Unterversorgung in seinem Lande zu unternehmen und den Leuten Gedankenfreiheit zu geben?
Sollen Israels Töchter und Söhne weiter bei tückischen Selbstmordattentaten elendig verrecken und die künftigen Atomraketen des übergeschnappten Achmadineschad fürchten, bloß weil in der westlichen Welt die moralische Urteilskraft teils komplett geschwunden (Frankreich, Deutschland) und teils durch eigene Dummheit kastriert wurde (USA), weshalb keiner gegen palästinensische Verbrecher und persische Großmäuler aufstehen will?
Soll das tapfere Volk der Ukraine vor Putins Knechten die Rücken beugen, bloß weil es sich erlaubt hat, seinen Willen gegen das Potentatengesindel von Moskaus Gnaden auf der Straße durchzusetzen?
Soll der Proletarier Amerikas weiter ausgeplündert werden und ohne Sozialversicherung drei Jobs gleichzeitig ausübend kaum über die Runden kommen, bloß weil sein Präsident, der in der Welt Wichtiges, wenn auch nicht genug tut, aber im Innern so kläglich antihuman agiert, mit seiner korrupten Kamarilla den Monopolen willfährt wie nur irgend möglich und den besitzenden Klassen die Steuern erlässt?
Soll eine gewissenlose, neoliberale Clique unsere Öffentlichkeit manipulieren und den Menschen einreden, all die sozialen Errungenschaften der letzten 150 Jahre wären das absolute Böse, während nur der Manchesterkapitalismus reinsten Wassers die Menschen glücklich macht?

Verehrte Damen und Herren, ich hoffe, die Frage da oben können Sie nun ohne Probleme beantworten.
Und die gute Nachricht ist: Die Welt bleibt nicht so, denn sie ist nie geblieben. Zur Zeit spitzen die Verhältnisse sich überall zu und es bleibt zu hoffen, ja, es ist kaum abzuwenden, dass die Getretenen der Erde in Bälde erwachen und ihr Schicksal in die Hand nehmen, sich und die Welt auf eine neue Entwicklungsstufe zu heben.
Ich wünsche Ihnen viel Glück.
(Und den neoliberalen und hypernationalistischen neuen Meinungsführern dieses Forums ein schmähliches Ende.)


'Vorwärts und nicht vergessen
Und die Frage korrekt gestellt
Beim Hungern und beim Essen:
Wessen Morgen ist der Morgen?
Wessen Welt ist die Welt?'
Brecht"

RoteZora 30-12-2005 16:15

Traut sich denn wirklich keiner was dazu zu sagen??? (29 Hits - 0 Kommentare)

Naja, die die mich kennen wissen, dass ich mich bei solchen Themen zurückhalte.

Aber hier kann ich einfach nicht widerstehen und möchte dem Autor sagen:



Hi Churchill,

ist richtig ruhig hier geworden ohne dich.

Hoffe du hattest schöne Weihnachtsfeiertage und rutschst gut ins neue Jahr.

LG
Zora


PS: Du hast nicht erwartet, dass ich den Post kommentiere? ^^
:D

ahitsawin 30-12-2005 16:51

was soll man dazu sagen?
schön ein paar probleme der welt aufgezählt - und?
dadurch ändert sich auch nix, abgesehen davon wird es immer probleme geben, die welt wird nie für alle in ordnung sein, es wird immer schwache und arme geben, es wird immer kriege geben, es wird immer führer/manager geben die ihre position deutlich ausnutzen
die welt wird sich insgesamt nicht ändern, es mag sein dass einige oben genannte probleme gelöst werden, dafür tun sich neue derselben art an anderen orten der welt auf, letztendlich ändert sich die welt also überhaupt nicht, probleme werden lediglich direkt oder indirekt an andere stelle verschoben
warum das so ist? humans are weak...Menschen streben immer nach mehr, ob sie n euro besitzen oder milliardär sind, nie ist das was man hat genug

raptorsf 30-12-2005 19:20

Zitat:

Zitat von ahitsawin
was soll man dazu sagen?
schön ein paar probleme der welt aufgezählt - und?
dadurch ändert sich auch nix

genauso ist es! Jeder kann etwas tun - aber nur darüber reden nützt nix.

Ciao & allen ein tolles 2006!

Tassahak 30-12-2005 20:32

Was hat Churchill damit zu tun?

LordMordred 30-12-2005 21:41

Es ist mir eigentlich egal wer nun der Autor des Textes ist, doch ist mir nicht ganz zugänglich was man nun darauf antworten soll, da die Frage im Text selbst beantwortet wird.
Zitat:

Zitat von Raskolnikow
...Kann die Welt bleiben, wie sie ist?
... Die Welt bleibt nicht so, denn sie ist nie geblieben.
...

Und damit hat er völlig recht, mal abgesehen davon, dass ich ebenfalls kein gutes Gefühl dabei habe, wenn ich darüber nachdenke, dass es mit Deutschland noch ein ganzes Stück bergab gehen wird, bevor sich was bewegt und das, das sich dann bewegt ist nicht positiv (sofern man der Geschichte unseres Landes trauen sollte).
Abgesehen von meiner subjektiven Meinung muss ich auch den anderen Vorrednern rechtgeben, es ist eine Auflistungen von Dingen die nach Meinung des Autors schief laufen und daher nicht wirklich für eine Diskussion geeignet, denn über eine subjektive Meinung zu diskutieren, wird wieder in einem Thread enden, der einem einzigen "flamen" gleicht.

saemikneu 01-01-2006 23:25

Ich kann die Vorwürfe an die Politik von Herrn Phillip verstehen. Wie kommt es zum Beispiel, dass Rentner in Deutschland keine Steuern mehr bezahlen müssen, während die Schweizer Renter als reich gelten und bezahlen müssen?
Und ich glaube, die deutschen Rentner sind dies langsam auch.

Also ist es kein Wunder, wenn die Kluft zwischen Reich (Manager und die Neureichen) und Arm (Alleinerziehende, Alleinstehende, Arbeitslose, einige Ausländer etc.) immer grösser wird.

Und ich befürchte, dass dieser Neoliberalismus, den Herr Phlip offenbar ebenfalls nicht gut findet, mehr Schaden als Nutzen bringt und bringen wird, auchwenn dies einigen nicht passt, weil für sie dei Wirtschaft das wichtigste auf der Welt ist.

raptorsf 02-01-2006 10:26

tja, vieles richtig - nur sollten all diese Alleinerziehenden, Alleinstehenden, Arbeitslosen, Ausländer etc. bedenken, woher sie Unterstützung erhalten bzw. wer Ihre Beiträge schlussendlich bezahlt (sie selber können dies ja nicht)...

Genau diese hier gescholtenen Manager und Neureiche bezahlen dies und die absolute Mehrheit finden das sicherlich auh so in Ordnung.

Wenn aber immer auf die eingedrescht wird könnten die bald mal sagen: "He, was interessiert uns eigentlich Eure Probleme? Schaut selber wie ihr klar kommt."

So ähnlich gehts mir zumindest langsam mit den "armen" Bauern hier in der Schweiz, die immer rumjammern und immer noch höhere Subventionen und Direktzahlungen wollen. Die können ihr Schnitzel dann bald mal selber essen und ich kauf mir brasilianisches Rindsfilet :eg:

iCe 02-01-2006 23:49

Und was ist mit den 3t Welt Ländern? Die haben überhaupt kein Essen, meines Erachtens ist das ein viel grösseres Problem als ein paar Bauern, oder Arbeitslose ...

raptorsf 03-01-2006 11:04

meine Antwort bezog sich vor allem auf das Posting von Saemi - und der sprach nicht von der Dritten-Welt. :rolleyes:

Natürlich sind das noch schlimmere Probleme, aber vielfach kommt es mir halt vor, dass diese Probleme nur wieder ein Vorwand sind, um die anderen die quasi vor der Türe stehen nicht zu lösen. Es gibt immer irgendwo noch was dringenderes. Und es heisst ja nicht, wenn man das einte versucht zu lösen das andere gleich vergisst.

Aber mein ehemaliger Chef hatte mal einen guten Spruch "Think global, act local"

iCe 03-01-2006 14:10

das war auch nicht der Sinn meines Posts. Wenn man überhaupt irgendwo anfängt irgendwelche Probleme zu lösen wäre das ja schon gut. Aber ich finde diese gesamte Disskusion überflüssig da man immer ein noch Gravierenderes Problem findet. Was nützt uns das wenn wir über die vielen Probleme der Welt diskutieren? Ist es nicht noch viel schlimmer das unsere Ozon schicht in ein paar hundert Jahren weg ist und dan die ganze Menschheit drauf gehen könnte...Ist im Vergleich zu ein paar millionen Menschen die sterben viel wichtiger...So gehts unendlich lange weiter.

saemikneu 03-01-2006 19:50

Pessimist. :p

Klar finde ich, sollte man endlich etwa für den Naturschutz tun, doch wird man da immer wieder aufgehalten (weil's kostet)

Natürlich sollte man z.B. bei uns in der Schweiz als Schweizer zuerst helfen, weil wir mehr Möglichkeiten dazu haben.

Es ist unrealistisch, man könne der dritten Welt einfachso und total einfach helfen.
Es würde unglaublich viele Ressourcen (nicht nur Geld) brauchen, damit z.B. Afrika nicht mehr hungern muss.
Würden alle Industrienationen das ins Militär investierte Geld brauchen, wäre ein enstscheidener Schritt getan.

@raptorsf
Weil genau das praktisch unmöglich machbar ist, habe ich dieses leider riesengrosse, globale Problem ausser Acht gelassen.

Wo würdest du, Bigglac denn anfangen?

Klar könnte man Daniel Vasella (CEO Novartis) seine 21 Mio SFr auf 1 Mio SFR kürzen. Ich wäre sogar dafür. Aber da wird nicht gehen. Und du weisst sicher wieso.

raptorsf 03-01-2006 21:10

Zitat:

Zitat von saemikneu
Klar könnte man Daniel Vasella (CEO Novartis) seine 21 Mio SFr auf 1 Mio SFR kürzen. Ich wäre sogar dafür. Aber da wird nicht gehen. Und du weisst sicher wieso.

der (und andere überbezahlte Chefs hier in der Schweiz und im nahen Ausland) werden bald nicht mehr so viel bekommen, da bin ich mir ziemlich sicher (realistisch aber trotzdem noch zuviel wäre 50 % davon).

iCe 03-01-2006 21:47

Genau das ist es ja, ich wüsste nichtmal wo anfangen es gibt soviele Hilfsbedürftige und gravierende Probleme auf der Welt, wo will man anfangen wie will man anfangen? Deswegen find ich solche Diskussion überflüssig.

saemikneu 04-01-2006 00:33

Grundsätzlich ja, Bigclac. Aber wenn man nicht davon spricht, geraten diese Dinge in Gefahr, in der Masse unterzugehen.
Das Wort "Spenden" ist bei der heutigen Jugend beispielsweise recht unbekannt (eigene Stichproben gemacht, und das bei über 100 15-18 jährigen) [=meine Schule +mehr ]. Lieber Eminem und Tokio Hotel Geld in den A..ffen stecken. (Ja, es gibt Tokio Hotel-Fans! *würg*)

raptorsf 04-01-2006 10:21

Zitat:

Zitat von saemikneu
(Ja, es gibt Tokio Hotel-Fans! *würg*)

also ich finde die Frontsängerin süss :D

Tassahak 04-01-2006 12:21

Zitat:

Zitat von saemikneu
Es würde unglaublich viele Ressourcen (nicht nur Geld) brauchen, damit z.B. Afrika nicht mehr hungern muss.
Würden alle Industrienationen das ins Militär investierte Geld brauchen, wäre ein enstscheidener Schritt getan.

Ein entscheidender Schritt wäre bereits die faire Gestaltung der Preise. Ein afrikanisches Land exportiert grundsätzlich zu Preisen die weit jenseits der Norm liegen, müssen dann wieder überteuert importieren (Grundnahrungsmittel). Würde man die Preise an internationale Standards angleichen, wäre bereits einiges geschafft. Das viele Geld, was geschickt wird, versickert eh meist in den Taschen Korrupter oder in sinnlosen Projekten, das sagen sie doch selbst die afrikanischen Experten vor Ort.

CNils 04-01-2006 14:24

Wenn sich die Probleme alle endgültig und restlos gelöst haben, ist der Mensch nicht mehr.
Solange es Macht gibt, gibt es Machtmißbrauch, Machtmißbrauch hat Ungerechtigkeit zur Folge, und daraus resultieren Unmut und Opportunismus oder Leid, Hass und als letztes Stadium dann Krieg.
Trotzdem sollte man nicht die Hoffnung verlieren, wenn das Feuer auch nicht gelöscht werden kann, das ein oder andere Möbelstück lässt sich sicher retten.

iCe 04-01-2006 20:22

Zitat:

Zitat von Tassahak
Ei. Das viele Geld, was geschickt wird, versickert eh meist in den Taschen Korrupter oder in sinnlosen Projekten, das sagen sie doch selbst die afrikanischen Experten vor Ort.

Genau das ist es, in Afrika Helfen nützt nichts den es gelangt alles in die Taschen korrupter Menschen...

Ich sage nicht das man es vergessen sollte aber darüber reden macht keinen Sinn denn die die es wissen die wissen es bereits und die es nicht wissen wollen es nicht wissen und sie können auch die Augen vor diesem Zeugs gut verstecken.

Tassahak 05-01-2006 12:43

Natürlich braucht Afrika Hilfe. Infrastruktur, Bildung, Gesundheit sind Bereiche, die nur mit ausländischer Hilfe gefördert werden können. Aber wie gesagt, sollte man sich davor hüten, Unmengen an Mitteln auf irgendein Konto zu überweisen; gezielte Hilfe zu fairen Preisen und Afrika wäre geholfen.

iCe 05-01-2006 18:31

Es wird immer ienen grösseren Haken geben ausserdem wer will das bezahlen? Dazu ist niemand bereit. Sagen wir mal wir haben das Afrika Problem gelöst. Was ist mit dem riesen Ozon Loch über Australien oder überhaupt mit der Kinderarbeit oder mit derArmut in Mittelamerika? Oder die riesen Schulden von Argentienien und Co.? Was ist mit Hundekämpfen, was mit den am aussterbenden Tierarten?Ach Leute wir können hier ewigs rum diskutieren. Gebt mir einen Sinn diesen Thread nicht als Sinnlos zu betrachten.

RedBasti 05-01-2006 20:34

Obwohl der hier zur Diskussion stehende Text keine neuen Tatsachen zu Tage fördert, liefert er doch ein sehr präzises Bild unserer gesellschaftlichen Probleme. Trotz der Globalisierung müssen auch lokale Ungerechtigkeiten sorgfältig beobachtet und gelöst werden.

Wir selbst predigen immer wieder, dass das Elend in der Dritten Welt vor allem durch Hilfe zur Selbsthilfe gemindert werden kann, beenden kann man es in absehbarer Zeit nicht. Daher muss erst unsere eigene Gesellschaft erneuert werden, bevor wir anderen effektiv helfen können. Denn nur ein System das selbst stabil ist, kann anderen Systemen die nötige Hilfe zukommen lassen. Es ist daher nicht möglich die Probleme der eigenen Gesellschaft zu verdrängen und gleichzeitig die globalen Probleme lösen zu wollen. Daher sollte sich ein jeder unseren Problemen widmen und sie nicht länger unter dem Deckmantel der Afrika-Armut begraben.

Die große Herausforderung unserer Tage ist es die Macht des Kapitals zu mindern und den Staat, welcher als Garant des Gemeinwohls dienen soll, zu stärken. Die völlige Liberalisierung der Wirtschaft, wie sie einst von Adam Smith gefordert wurde, hat sich als ein Übel entpuppt. Frei von jeglicher moralischer Kontrolle entscheiden wenige willkürlich über das Schicksal vieler. Hier offenbart sich der Unterschied zwischen Freiheit in der Politik und in der Wirtschaft. In der Politik ist das Volk der Souverän und es kann die ihm gegebene Souveränität nutzen um jede Herrschaft, die nicht dem Wohl des Volkes dient, zu beenden. Dieses Mittel ist in der Wirtschaft jedoch nicht gegeben. Daher muss der Staat, dessen Aufgabe die Verteidigung der Rechte seiner Bürger ist, stärker tätig werden und die Wirtschaft in die soziale Verantwortung integrieren.

Aber auch in der Außenpolitik wird der Weg vorgegeben. Der dumpfe Antiamerikanismus führt zu einer Verharmlosung der Bedrohung durch Fanatiker. Die kritische Distanz darf nicht nur auf Amerika beschränkt werden.

Es ist unser Staat, der sich erneuern muss. Jedoch wird dies nur durch das Volk gesehen können. Schon 1776 räumte der amerikanische Kongress ein, dass es die Pflicht des Volkes sei, gegen einen Staat zu rebellieren, der ihre Freiheiten einschränkt. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass der Mensch viel erduldet, weshalb es keine Revolution aus geringem Anlass geben wird.

Daher sollten wir uns alle genüsslich zurücklehnen und uns der wachsenden Probleme erfreuen, da sie uns einer besseren Zeit näher bringen. Das hat die Geschichte uns gelehrt. Hoffen wir nur, dass das Tal der Tränen – um einmal ein einfaches Symbol zu verwenden – nicht zu tief wird.

raptorsf 05-01-2006 20:55

ach herje, dann glaubst Du also, dass die momentan Politiker die besseren Wirtschaftsbosse wären?

Ist es nicht eher umgekehrt?

Zusätzliche werden wohl Freiheiten eher von Politkern beschnitten. Auch denkst Du scheinbar, dass einige wenige grosse Wirtschaftsbosse das ganze Land (wirtschaftlich) unter Kontrolle haben. Aber in Wirklichkeit sind es die KMUs...

iCe 05-01-2006 21:37

sry, aber was sind KMUs?

raptorsf 06-01-2006 10:07

es gibt 2 Tools im Internet die man kennen sollte meiner Meinung nach - das einte ist google und das andere Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/KMU

Aber hast eigentlich schon recht, als ich es geschrieben habe dachte ich mir auch, dass nicht alle wissen was KMUs sind... naja, wieder was gelernt heute, oder? :)

Tassahak 06-01-2006 13:35

"Der Mittelstand in der Bundesrepublik Deutschland umfasst rd. 99,7 % aller umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, in denen knapp 76,3 % aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten 41,2 % aller Umsätze erwirtschaften und 68,5 % aller Auszubildenden ausgebildet werden. Diese Zahlen allein allerdings deuten bereits auf eine große wirtschaftliche Verflechtung mit den großen Unternehmen und auf eine Abhängigkeit des Mittelstandes von den Großunternehmen hin."
http://de.wikipedia.org/wiki/Mittels...te_Deutschland

RedBasti 06-01-2006 15:20

Zitat:

Zitat von raptorsf
ach herje, dann glaubst Du also, dass die momentan Politiker die besseren Wirtschaftsbosse wären?

Diese Frage allein ist schon eine Betrachtung wert, denn sie offenbart uns wie undifferenziert deine Wahrnehmung von Sprache ist. Aber fangen wir lieber mit dem Verursacher deiner Verwirrung an, vielleicht verstehst du es ja dann.

Zitat:

Zitat von der Vernunft
Daher muss der Staat, dessen Aufgabe die Verteidigung der Rechte seiner Bürger ist, stärker tätig werden und die Wirtschaft in die soziale Verantwortung integrieren.

Der Staat soll sich nicht als Gebieter über die Wirtschaft erheben, daher kann keine Rede davon sein, dass Politiker die Positionen der Manager ersetzen. Schließlich hielt ich kein Plädoyer für die Einbindung der Betriebe in das Staatseigentum. Der Staat, welcher eine Körperschaft ist, die geschaffen wurde um den Interessen seiner Bürger zu dienen, muss wieder seiner Pflicht nachkommen und tun, was unstrittig das Beste für das Allgemeinwohl ist. Diese schlichte These finden wir übrigens bei vielen großen Denkern von Locke, über Montesquieu und Rosseau bis hin zu den heute existierenden Verfassungen. Der Staat muss seine Bürger schützen, indem er den Handlungsfreiraum der Wirtschaft in dem Maße einschränkt, so dass die Rechte der Bürger gewahrt werden. Und nun ist an der Zeit festzustellen, dass Massenentlassungen nicht dem Gemeinwohl dienen. Und nun kommen wir zu Rosseau, welcher sagte:“ Wer entgegen dem Willen der gesamten Körperschaft handelt soll dazu gezwungen werden, was im Endeffekt bedeutet, dass man ihn zur Freiheit zwingt.“


Zitat:

Zusätzliche werden wohl Freiheiten eher von Politkern beschnitten.
Es geht um die Freiheit eine Regierung abzusetzen, wenn sie nicht mehr dem Gemeinwohl dient. Wir alle können unser Parlament, aber nicht unseren Betriebsvorstand wählen. Leider scheiterst du auch hier wieder.



Zitat:

Auch denkst Du scheinbar, dass einige wenige grosse Wirtschaftsbosse das ganze Land (wirtschaftlich) unter Kontrolle haben. Aber in Wirklichkeit sind es die KMUs...
Tassahak hat hier schon den Gegenbeweis angetreten. Außerdem hat ein einzelner mittelständischer Betrieb kaum eine Machtstellung, da er selbst von anderen Betrieben abhängt. Ein großes Unternehmen hingegen jongliert mit Tausenden von Existenzen.

raptorsf 06-01-2006 15:42

Zitat:

Zitat von RedBasti
Diese Frage allein ist schon eine Betrachtung wert, denn sie offenbart uns wie undifferenziert deine Wahrnehmung von Sprache ist. Aber fangen wir lieber mit dem Verursacher deiner Verwirrung an, vielleicht verstehst du es ja dann..

na, werden wir wieder persönlich wenn einem die Argumente ausgehen? :D


Zitat:

Zitat von RedBasti
Der Staat soll sich nicht als Gebieter über die Wirtschaft erheben, daher kann keine Rede davon sein, dass Politiker die Positionen der Manager ersetzen. Schließlich hielt ich kein Plädoyer für die Einbindung der Betriebe in das Staatseigentum. Der Staat, welcher eine Körperschaft ist, die geschaffen wurde um den Interessen seiner Bürger zu dienen, muss wieder seiner Pflicht nachkommen und tun, was unstrittig das Beste für das Allgemeinwohl ist. Diese schlichte These finden wir übrigens bei vielen großen Denkern von Locke, über Montesquieu und Rosseau bis hin zu den heute existierenden Verfassungen. Der Staat muss seine Bürger schützen, indem er den Handlungsfreiraum der Wirtschaft in dem Maße einschränkt, so dass die Rechte der Bürger gewahrt werden. Und nun ist an der Zeit festzustellen, dass Massenentlassungen nicht dem Gemeinwohl dienen. Und nun kommen wir zu Rosseau, welcher sagte:“ Wer entgegen dem Willen der gesamten Körperschaft handelt soll dazu gezwungen werden, was im Endeffekt bedeutet, dass man ihn zur Freiheit zwingt.“

Auch grosse Denker haben schon viel Mist verzapft. Erwiesenermassen ist es einfach auch so, dass die grössten Wirtschaftsmächte auf der Welt entstanden sind, weil der Staat möglichst wenig Einfluss auf sie nehmen wollte. Diese bezeichnet man auch als Wirtschaftsnationen und gehören wohl nicht zur Dritten Welt. Auch in Deutschland hat in jüngster Vergangenheit die Politik zu grossen Einfluss genommen auf die Wirtschaft, die Ergebnisse kennen wir ja alle.
Um Massenentlassungen überhaupt vornehmen zu können muss man logischerweise vorher Massen einstellen. Oder anders gesagt, stellen Firmen Leute ein und zahlen ihnen einen Lohn und nicht die Poltiker. Das wird glaub vielfach auch einfach vergessen.

Zitat:

Zitat von RedBasti
Es geht um die Freiheit eine Regierung abzusetzen, wenn sie nicht mehr dem Gemeinwohl dient. Wir alle können unser Parlament, aber nicht unseren Betriebsvorstand wählen. Leider scheiterst du auch hier wieder.

ich weiss ja nicht wo du lebst, aber ich wurde bisher nie gezwungen bei einer bestimmten Firma zu arbeiten. Und ich kann auch jederzeit kündigen - um einen Politiker abzusetzen dauert es ein wenig länger...

Zitat:

Zitat von RedBasti
Tassahak hat hier schon den Gegenbeweis angetreten. Außerdem hat ein einzelner mittelständischer Betrieb kaum eine Machtstellung, da er selbst von anderen Betrieben abhängt. Ein großes Unternehmen hingegen jongliert mit Tausenden von Existenzen.

super Gegenbeweis- kommentarlos irgend einen fremden Text zu posten. Abgesehen davon hast Du wahrscheinlich noch gar nie gearbeitet - ansonsten wüsstest Du besser das es in der Wirtschaft keine Oasen gibt - jede Firma kann mit jeder Firma Geschäfte machen und die Verflechtungen sind enorm.

Tassahak 06-01-2006 16:55

Ich habe ledeglich dem obligatorischen Fragen nach der Quelle vorgegriffen.

Zitat:

Erwiesenermassen ist es einfach auch so, dass die grössten Wirtschaftsmächte auf der Welt entstanden sind, weil der Staat möglichst wenig Einfluss auf sie nehmen wollte. Diese bezeichnet man auch als Wirtschaftsnationen und gehören wohl nicht zur Dritten Welt.
Interessanter Punkt. "Die größten Wirtschaftsmächte sind entstanden, weil der Staat sich rausgehalten hat" - haben wir's nicht vielmehr diesem Faktum zu verdanken, dass wir heute über Arbeitslosigkeit und Armut diskutieren müssen? Zweifellos hat sich diese "liberale Schiene" in der Vergangenheit bewährt, jedoch ließ sie auch jene Umstände zu, die wir heute beklagen.

raptorsf 06-01-2006 17:10

einverstanden, aber sind wir doch mal ehrlich, wir klagen auf sehr hohen Niveau. Oder anders gesagt, was wäre den die Alternative?

Meiner Erfahrung und Ueberzeugung nach ist es einfach so, dass je liberaler ein Staat/Wirtschaft aufgebaut ist je wohlhabender und sozialer ist er schlussendlich.

Habe vorhin RedBastis Text nochmals gelsen und da ist mir aufgefallen, wie gross der Unterschied zwischen der Schweiz und Deutschland schon ist. Wir kennen zum Beispiel keinen Betriebsrat - auch Gewerkschaften sind bei uns alles andere als mächtig. Trotzdem gehts uns Arbeitnehmern im allgemeinen besser als den Deutschen (höheres Einkommen, geringere Arbeitslosigkeit, weniger Lohnnebenkosten etc.), was doch eigentlich ein Wiederspruch sein sollte?!? Ich könnte morgen auch entlassen werden ohne grosses Drumrum - ist aber eigentlich auch nicht so schlimm weil ich weiss, dass ich mit grösster Wahrscheinlichkeit bald wieder einen anderen Job hätte. So flexibel muss man halt sein - und je mehr Behörden, Aemter oder gar Politiker reinreden je unflexibler und schwieriger wird das ganze.


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