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~Memento~ 01-12-2002 09:43

Zitat:

Original geschrieben von maxl
Vor kurzem hab ich gelesen, dass jeder (!) Österreicher jeden Tag durchschnittlich 0,3 l Bier trinkt. :D
naja auf mich triffts sicher nicht zu! ;) Bei mir könntest das eher mit RedBull rechnen hehe

maxl 01-12-2002 09:50

Das zeigt nur, was wir für ein Säufer-Volk sind, weil ja Kleinkinder bei der Statistik nicht ausgenommen sind. ;)
Aber wenn's dich beruhigt, dann haben die Deutschen noch statt ca. 115 l/Kopf/Jahr (wie in Österreich) ca. 135 l/Kopf/Jahr (1995)

susiebond 02-12-2002 22:27

Nun ja... Im Rückblick haben die Deutschen sicherlich eine Menge brillanter Geister hervorgebracht. Vor dem Hintergrund der Pisa-Studie und einer Tendenz zum ausgeprägten Materialismus und damit verbundenen Egoismus wollen wir doch aber mal auf die Kultur der Gegenwart eingehen.

Besonders interessant fand ich bisher z.B. Beiträge, die des Deutschen Hang zum Putzen als kulturelle Auszeichnung beschrieben... Und - gilt das auch für Menschen ausländischer Herkunft, die inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen? Reinlichkeit ist ja durchaus eine Lebensart, und diese hat natürlich auch einen Anteil an der Kultur einer Gesellschaft. Nicht umsonst fiel es "Otto Normalverbraucher" schwer, Beuys' "Fettecke" als Kunst anzuerkennen...

Was macht unsere gegenwärtige Kultur also aus? Amerikanische Einflüsse wie Coke, Disneyland und Hollywood? Was kommt wirklich aus deutschen Landen? 'Nur' Esskultur à la Bier und Wurst?

Veggeto 02-12-2002 22:51

für mich macht die deutsch kultur aus
1.intiligenz(auch wenn es falsche geschreiben ist)
2.heute noch kaum national stolz
3.zusammen halt
4.unter ander auch noch krig aht die deutschkultur geprägt auch wenn nicht so doll war

Navigator 02-12-2002 23:07

Ich frage mich ob es überhaupt eine deutsche Kultur gibt. Oder ob es nicht nur eine Erfindung ist. Der deutschsprachige Raum ist ja nun nicht besonders klein und ich finde das es große Unterschiede im Verhalten zwischen den Regionen gibt. Es stellt sich also die Frage ob es soviele Gemeinsamkeiten gibt, daß von einer gemeinsamen Kultur gesprochen werden kann und ich denke die Antwort lautet Nein.

Veggeto 02-12-2002 23:17

meiner meinung nach gib es schon ein deutsche kultur auch wenn der deutsch sprachige raum sehr groß ist.

Sven 03-12-2002 03:01

Zitat:

Original geschrieben von Navigator
Ich frage mich ob es überhaupt eine deutsche Kultur gibt. Oder ob es nicht nur eine Erfindung ist. Der deutschsprachige Raum ist ja nun nicht besonders klein und ich finde das es große Unterschiede im Verhalten zwischen den Regionen gibt. Es stellt sich also die Frage ob es soviele Gemeinsamkeiten gibt, daß von einer gemeinsamen Kultur gesprochen werden kann und ich denke die Antwort lautet Nein.
Nun, ich denk schon daß es viel davon gibt.....
Althergebracht haben wir, als Deutsche, davon schon eine Menge (mal wieder nach der Art der Kultur betrachtet).
Sei es in philosophischer, natur- oder geisteswissenschaftlicher Hinsicht oder in Bezug auf Musik und Kunst (Na gut, Musik ist auch Kunst :D)....
In der anderen Richtung denk ich daß wir so langsam wieder von dem wegkommen was uns die letzten Jahrzehnte einen Stempel aufgedrückt hat - die fast willenlose Hinnahme der amerikanischen "Kultur". Sind wir ehrlich so hat uns dies seit dem 2. Weltkrieg erheblich geprägt. Was in USA an "Moden" aufgekommen ist hat uns mit einer Verzögerung von etwa 5 Jahren erreicht - und wir haben es dankbar angenommen.
Vieles davon mag sogar gut sein - letztendlich trägt es, so wie ich eben schon andeutete, zu einer neuen Art der deutschen Kultur bei - einer neuen Selbstfindung in vielen Bereichen ...
Schaut euch doch mal das deutsche Kino vor 10, 20 oder 30 Jahren an.....der größte Teil war einfach *würg*....
Mittlerweile gibt es einen Haufen echt sehenswerter deutscher Streifen. Auch musikalisch, selbst wenn ich vieles davon nicht wirklich als meinen Geschmack bezeichnen würde, hat sich viel getan... Techno kann man getrost als Musikrichtung deutschen Ursprungs bezeichnen (auch wenn es in Wirklichkeit in Indien geboren wurde :D).

Ich schweif ein wenig ab - aber ist das nicht Thema des Threads?

Mal so insgesamt betrachtet denke ich eben daß wir so langsam wieder auf einen Weg kommen der uns von der Annahme fremder Kultur (maßgeblich USA) wieder zu einer finden läßt die wir selber machen.... Darin finden übrigens sehr viele Aspekte eine Heimat die mit der, in diesem Thread oft beschworenen Zuwanderung, einhergehen....

Damit möcht ich dann noch kurz auf die Deutschtümelei eingehen...
Pünktlichkeit, Reinlichkeit etc. pp..... Nee, das ist keine Kultur in dem Sinne - das sind sogenannte deutsche Tugenden.....
Davon ist vieles gar nicht so schlecht - aber man sollte tunlichst vermeiden dies als alseligmachende Eigenschaften "des Deutschen" zu sehen.
Wir haben hier nur die Chance langfristig wirtschaftlich zu bestehen wenn wir erkennen daß Deutschland ein Hochtechnologieland ist...... Um das zu erhalten und fortbestehen zu lassen ist es unabdingbar daß wir einerseits Leute in's Land holen die uns dabei helfen diese Hochtechnologie zu fördern - als auch andererseits Arbeitskräfte haben die, blöd ausgedrückt, bei der Müllabfuhr arbeiten....
Letzteres soll nicht bedeuten daß ich da eine Zwei- oder Mehrklassengesellschaft sehe - im Gegenteil.
Natürlich ist es als "normal" anzusehen daß Menschen aus anderen Ländern, so sie nicht gerade IT Spitzenkräfte sind, zunächst auf einer untergeordneten Stufe der Gesellschaft beginnen ihr Leben bei uns zu gestalten - doch schon die nächste Generation wird anders sein - und sie wird unsere Kultur bereichern.....

susiebond 03-12-2002 03:28

Meines Erachtens existiert die "nächste Generation" der Zuwanderer längst... Siehe z.B. Kaya Janar, Cem Özdemir oder Xavier Naidoo.

Was den Einfluß der amerikanischen Kultur auf die unsere angeht, kann ich Dir nur zustimmen; und frage mich gerade, was wohl die Russen damit anfangen werden, auf längere Sicht hin... Aber das gehört hier nicht hin ;)

Sven 03-12-2002 03:36

Zitat:

Original geschrieben von susiebond
Meines Erachtens existiert die "nächste Generation" der Zuwanderer längst... Siehe z.B. Kaya Janar, Cem Özdemir oder Xavier Naidoo.
Rangar Jogeshwar....Mojib Latif.... Serdar Somuncu (*klau* :D)....

susiebond 03-12-2002 03:43

:D :D
Ich bin, ganz ehrlich gesagt, sehr erfreut über die junge, deutsche Kultur, von dieser Warte aus betrachtet. So, wie z.B. auch die Finnen, Franzosen, Engländer, Türken und Serben hochinteressante musikalische Blüten sehr hörbaren Ethno-Pops produzieren, stehen wir dem in nichts nach.

Ich finde es nur mitunter sehr bedauerlich, wenn meine Mutter für Typen wie George Bush und Sohn schwärmt, aus lauter Dankbarkeit für Care-Pakete...

Moltke 03-12-2002 07:46

Ich hân lande vil gesehen
unde nam der besten gerne war:
übel müeze mir geschehen,
kunde ich ie mîn herze bringen dar
daz im wol gevallen
wolde fremeder site.
nû waz hulfe mich, ob ich unrechte strite?
tiuschiu zuht gât vor in allen.

Von der Elbe unz an den Rîn
und her wider unz an Ungerlant
mugen wol die besten sîn,
die ich in der werlte hân erkant.
kan ich rehte schouwen
guot gelâz und lîp,
sem mir got, sô swüere ich wol, daz hie diu wip
bezzer sint danne ander frouwen.

Tiusche man sint wol gezogen,
rehte als engel sint diu wîp getân.
swer si schildet, derst betrogen:
ich entkan sîn anders niht verstân.
tugent und reine minne,
swer die suochen wil,
der sol komen in unser lant: da ist wünne vil!
lange müeze ich leben dar inne!

Walther von der Vogelweide :D

Raskolnikow 03-12-2002 16:55

Zitat:

Original geschrieben von Sven
Schaut euch doch mal das deutsche Kino vor 10, 20 oder 30 Jahren an.....der größte Teil war einfach *würg*....
Mittlerweile gibt es einen Haufen echt sehenswerter deutscher Streifen

Komisch... Das sehe ich genau umgekehrt.

TMOA 03-12-2002 16:59

naja, deutsche filme heute sind echt keine große klasse, wenn man sich damals die unendliche geschichte angeschaut hat und heute...was gibts den für einen guten (neuen) deutschen film?

Psycho Joker 03-12-2002 18:48

Vielleicht nicht mehr ganz taufrisch aber: Das Experiment (2001).

Moltke 08-12-2002 21:22

Die unendliche Geschichte? Das ist doch absoluter Babyschrott!

Ein hervorragender deutscher Film ist "Der Untertan" von Wolfgang Staudte.
Auch "Paris-Texas" von Wim Wenders ist akzeptabel.
Auch das Filmschaffen im dritten Reich ist annerkennenswert. Das was dort gemacht wurde, ist eigentlich immer handwerklich in Ordnung. Will sagen: das Gesamtqualitätsniveau ist hoch.

Ich erinnere mich da noch an eine mystische Szene aus "Kolberg", als das Mädchen aus Kolberg der Königin Luise gegenübertritt und ihr die Stimme versagt. Sie wird trotzdem verstanden und die Königin umarmt sie mit den Worten: "So drück ich Preußen und Kolberg an mein Herz!" Aber wie gesagt, die seltsam-mystische Stimmung dieser Szene kann man mit Worten nicht transportieren. Und der übrige Film ist dann auch nur gutes Handwerk. Was aber viel ist.

Auch der Münchhausen-Film ist sehr gelungen.

Wieder handwerklich sehr ordentlich und vor allem geschichtstreu der Bismarckfilm. Den kann man getrost heute noch im Geschichtsunterricht zeigen.

Beachtlich, wenn auch mit einigen Längen, der Olympiafilm von Riefenstahl. Besonders hervorzuheben die Ableitung der Spiele aus der Antike und die heroische Schilderung des Marathonlaufes.

Die bedeutendste Phase hatte aber der deutsche Film zweifellos in der Phase seiner Entstehung mit dem expressionistischen "Kabinett des Dr. Caligari", dem Golem, "Faust" und selbstverständlich mit "Metropolis".

Psycho Joker 08-12-2002 21:42

Au ja, Metropolis hab ich teilweise mal gesehen. Bei den Grusel- und Horrorfilmen war Deutschland ja zu Beginn der 20er Jahre absolut führend! :eg:

Magicq99 08-12-2002 23:08

Als guter deutscher Film würde mir im Moment "Das Boot" einfallen.

ComSubVie 08-12-2002 23:45

"Das Jesus Video" sowie "Anatomie" waren eigentlich für eine deutsche Produktion erstaunlich ok. Ich geb ja zu, das österreichische Produktionen zumeist auch nicht besser sind als die Durchschnittliche deutsche Produktion (geniale ausnahmen wie Muttertag, Wanted oder Poppitz bestätigen diese Regel)

Moltke 09-12-2002 01:39

Magicq: Ich meinte natürlich Spielfilme, keine Dokumentarfilme! ;)

RedBasti 09-12-2002 09:00

Zitat:

Original geschrieben von Magicq99
Als guter deutscher Film würde mir im Moment "Das Boot" einfallen.
Der beste U-Boot Streifen überhaupt. Es ist vor allem lustig wie Semmelrogge damals aussah.

Auf die deutsche Kultur bin ich grade nicht so gut zu sprechen. Ich habe mir am Donnerstag "Der Pianist" im Kino angesehen und muss sagen das der Film ausgezeichnet ist und eigentlich Pflicht für alle gebildeten Leute ist.

Deutsche Filme, hier bin ich geteilt, es gibt sehr gute deutsche Filme (Anatomie oder eben Das Boot [Jakob der Lügner, die DDR Verflimung ist weit besser als die neue mit Robin Williams]) dem gegenüber stehen aber auch viele schlechte Filme

Psycho Joker 09-12-2002 17:23

Zitat:

Original geschrieben von RedBasti
Deutsche Filme, hier bin ich geteilt, es gibt sehr gute deutsche Filme (Anatomie oder eben Das Boot [Jakob der Lügner, die DDR Verflimung ist weit besser als die neue mit Robin Williams]) dem gegenüber stehen aber auch viele schlechte Filme
Das ist überall so. Es gibt zig tausende grottenschlechte Hollywood-Filme aber dazwischen auch mal einige die echt gut sind. ;)

susiebond 10-12-2002 04:59

Eben. Ich denke, eine Diskussion darüber, ob deutsche Filme generell immer schlecht oder immer gut waren, ist nicht nur an dieser Stelle müßig.

Allerdings nutze ich doch noch mal eben die Gelegenheit unseres Abschweifens, die Filme von Faßbinder und Wenders öffentlich gut zu finden und mich als Fan von Maria Schrader zu outen. ;)

Zeus 06-01-2003 01:12

"Deutschland, das Land der
Dichter und Denker der
Richter und Henker"

ich denke in einem gewissen grundsatz identifiziere ich mich "als deutscher" sowohl mit unserem Staat und unseren Gesetzen( nicht zu vergessen unsere Geschichte die fast so düster war wie die der Amis) als auch mit meinen Freunden und Lifestyle...

ich denke dass jeder deutsch ist der hier lebt und der sich hier eingelebt hat...

ich denke an den allgemeinen etwas aggressiv negativen alltag der aber in einer kleinen bekannten Gruppe äußerst angenehm sein kann.

Spielfilme und so zeug ist in meinen augen völlig belanglos

aber wie gesagt meine Meinung ;P

Weyounn 06-01-2003 01:43

Ich definiere die deutsche Kultur auch durch Reinlichkeit und Gründlichkeit.... .

Aber im Ausland werden wir deutschen leider immer noch nach unserer Vergangenheit beurteilt. Ich meine z.B. manchmal in Renegade, wenn amerikaner oder briten auf den Server kommen, dann bist du sofort das "Nazi-Schwein" oder "Hitlerjugend". Oder ich wurde von ner alten Frau in Frankreich noch als "Boche" beschimpft.
Obwohl ich gar nicht dran beteigt war. Bestenfalls mein Großvater.... :(

Was ich damit sagen will ist, das man im Ausland mal mehr von diesem neuen, jungen Deutschland (Xavier Naidoo... ) zeigen müsste.

Zeus 06-01-2003 18:38

stimmt leider...
 
das hab ich, und ich denke fast jeder deutsche auch schon oft erlebt immer als NAZI-Schwein dazustehen,

aber wieso mit reinlichkeit und hygiene???
hast du waschzwang???
denkst du engländer waschen sich nur am samstag??
und holländer baden immer im käseabfällen??
was soll das mit der Reinlichkeit ??

Könnte mich bitte mal jemand aufklären??

biosteel 09-01-2003 22:10

@ Ich weiss nicht mehr wer, aber es stand weiter oben.
Zitat:

zur deutschen kultur gehört auch das christentum.

weiteres deutsches merkmal: reinlichkeit
Ohja, einige "deutsche Christen" waren sehr reinlich, sie haben Europa von etwa 6 Millionen Juden gesäubert!
Das ist übrigens etwas auf dass ich als Deutscher besonders stolz sein kann! ( vorsicht IRONIE)
Im übrigen kenn ich genug "DEUTSCHE" die die Reinlichkeit eines Stinktiers haben. Gläubige Moslems, waschen sich jedesmal vorm Beten die Füsse (und den Rest natürlich auch) . Wie oft wascht ihr euch die Füsse? Soviel zum Thema Rheinlichkeit!

Irgendwoanders stand, dass 12 schlechte Jahre nicht dass ganze Gute weg machen, was die deutsche Kultur an Postiven hervorgebracht hat. Falsch! Wer denkt Juden wurden in Deutschland nur wärend der Hitler Ära gejagt, liegt Falsch. Von Anfang an, wurden in Deutschland, die ungläubigen in Deutschland verfolgt, gefoltert, vergefaltigt, ihre Häuser angezündet und anschliesend getötet. Ihr denkt dass wäre jetzt anders? Habt ihr mal aus dem Fenster gesehn? Da laufen genug Spinner mit Glatze, Pitbullshirt und steifem Rechtem Arm rum, schlagen irgendwelche Ausländischen Mütter mit Kindern zusammen, und Brandschatzen Asylantenheime. Ja, da fällt mir auch wieder ein, wie stolz ich auf mein Land sein kann. Auf ein Land in dem sich offenbar seit über 1000 Jahren nicht verändert hat! Ja, dass ist in meinen Augen auch DEUTSCHE KULTUR!

Was ist mit den Kreuzzügen? Hexenverbrennungen? ja auch dass sind teile deutscher Kultur! Aber sowas wird ja schnell vergessen!

Holt mal lieber die nationalien Volksdichter raus. Heinrich Heine, Goethe und Konsorten, komisch, dass alle grossen Deutschen Dichter auch immer national eingestellt waren und was gegen Juden geschrieben haben...

Komisch dass Kafka, nicht in der Liste der deutschen Dichter & Denker stand. Lags daran weil er "nur" Jude war?

Und zum Thema, ja im 3. Reich war der Film noch gut!
Ich glaub ich krieg das kotzen!
Hast du, Jud Süß und Der Ewige Jude gesehn? Dass war noch echt gute Filme, was Kammerad? Die hatten auch noch gute Co Produzenten wie Goebbels und Hitler. Komm lass mal ausziehn und paar Omis und kleine Kinder zusammenschlagen!

Ich bin nicht stolz ein Deutscher zu sein! Wie könnte ich? Ist dass nicht Pervers, nach alledem? Dann sowas noch zu behaubten? Zudem, es war keine Leistung Deutscher zu werden! Ich bin ja auch nicht stolz drauf ein Kerl zu sein! Sollte ich?

Damit schlies ich ab!

Raskolnikow 09-01-2003 22:47

Zitat:

Original geschrieben von biosteel
Holt mal lieber die nationalien Volksdichter raus. Heinrich Heine, Goethe und Konsorten, komisch, dass alle grossen Deutschen Dichter auch immer national eingestellt waren und was gegen Juden geschrieben haben...

Komisch dass Kafka, nicht in der Liste der deutschen Dichter & Denker stand. Lags daran weil er "nur" Jude war?

Du hast in vielem,was du sagst durchaus recht, auch wenn du offenbar zu Überspitzungen neigst.
Doch als Verfasser der Dichter- und Denker-Liste, fühle ich mich gerade mit dem Zitierten angesprochen. In dem Zusammenhang rate ich dir, nicht mit Vorurteilen um dich zuwerfen (und vielleicht deine humanistische Bildung etwas aufzufrischen). Lies meine "Liste" lieber nochmal - Kafka steht auf jeden Fall drauf. Wie könnte ich den vergessen?
Dann möchte ich, dass du mir die antisemitischen Texte von Goethe und ganz besonders Heine (!) zeigst... Ich kenne keine. Oder glaubst du ernsthaft, dass der Jude Heinrich Heine Antisemit war? Aber ich glaube, das ist auch eine Bildungsfrage. :rolleyes:
Also denk nochmal drüber nach...

Übrigens, wenn du auf die Judenverfolgungen im Mittelalter und danach anspielst, auf die Kreuzzüge und Hexenverfolgung, dann lass dir gesagt sein, dass all das nichts originär "deutsches" war, sondern vielmehr ein gesamteuropäisches Problem, bei dem sich unsere gesamte Zivilisation wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hat.

biosteel 09-01-2003 23:58

Ok, ersteinmal, wenn ich dich unberechtigterweise Beleidigt habe, tuts mir leid. Hier steht teilweise soviel Schrott; Ich habs überlesen.
Die antisemitischen Einstellung Goethes zeigte sich nicht unbedingt in Seinen Werken, sondern viel mehr in den Briefen an seinen Herzog Carl August, etc. . Stand glaub ich vor paar Jahren mal im Spiegel...
Du hast Recht, ich hab Heinrich Heine ein unrecht angetan. Er war Jude, und seine Werke wurden in Deutschland verboten! Ich hab ihn im Eifer des Gefechts verwächselt!
Aber dennoch ist es so, dass fast alle grossen Dichter ihre Heimat lobgepriesen haben, und ihre Fürsten, Könige... Und die, die es nicht taten, nichteinmal weil Sie den Staat Kritisierten, sondern weil sie nicht ins Bild passten, wurden Vogelfrei, getötet oder lebten im Exil.

Raskolnikow 10-01-2003 00:17

Zitat:

Original geschrieben von biosteel
Hier steht teilweise soviel Schrott;
Recht hast du... ;)


Was Goethes Briefe angeht, muss ich sagen, dass ich davon wirklich nichts weiß, aber mich demnächst mal darum bemühen werde.

Zitat:

Original geschrieben von biosteel
Aber dennoch ist es so, dass fast alle grossen Dichter ihre Heimat lobgepriesen haben, und ihre Fürsten, Könige...
Das stimmt natürlich, die gab es - aber es waren doch bei weitem nicht alle. Gerade die größten von ihnen waren im Prinzip fast alle überzeugte Humanisten, die aus tiefster Überzeugung der Menschlichkeit verpflichtet waren. Zumal ich zunächst noch nichts unbedingt verwerfliches darinsehe, "die Heimat zu preisen" (schwierige Formulierung, aber egal). Viele waren aber nicht so mutig wie Büchner oder Heine, dass sie sich offen mit der Obrigkeit angelegt hätten, damit hast du recht, doch man sollte sich wirklich vor Schwarz-Weiß-Malerei hüten.
Es gibt eben nicht nur die "guten" Widerständler und die "bösen" Nationalisten.

Moltke 10-01-2003 00:30

Nunja, Heine hat sein Judentum als eine schwere Krankheit angesehen. Er wollte gar kein Jude sein, hat sich evangelisch taufen lassen, um der Zurücksetzung zu entgehen. Aber Platen hat ihn geoutet. Dafür hat er Platen in den Bädern von Lucca als warmen Bruder geoutet.
Maß für Maß!

Und übrigens sind viele Juden die schärfsten Antisemiten, Das ist seit langem bekannt.

Ob er von den Juden etwas gehalten hat, bezweifle ich. Jedenfalls hat er von der Religion nichts gehalten.

Das jedenfalls geht aus diesem Gedicht hervor, in dem er über beide seinen Spott auskippt:

http://gutenberg.spiegel.de/heine/romanzro/roman306.htm


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